Temporäres „Schwimmbecken“ am Wiener Gürtel: Ob hier die für Bäder geltenden strengen Covid-19-Regeln gelten ist ungewiss
Im Sommer müssen sich die Wiener Autofahrer auf eine weitere Schikane einstellen. Am vielbefahrenen Neubaugürtel im Bereich der Kreuzung Felberstraße/Stollgasse werden im August mehrere Fahrstreifen gesperrt, um dort einen ausgedienten Frachtcontainer aufzustellen, der in ein Schwimmbecken umfunktioniert werden soll, wie die Zeitung „Kurier“ berichtete. Das Schwimmbecken, das Teil des vom 7. und vom 15. Projekt veranstalteten Projekts „Gürtelfrische West“ ist, soll elf Meter lang, drei Meter breit und knapp anderthalb Meter tief sein. Zudem sollen auch Liegestühle und ähnliches aufgestellt werden.
In dem Zeitungsbericht wird der Bezirksvorsteher von Neubau, Markus Reiter (Grüne) mit den Worten zitiert, „wir schaffen auch in stark von Verkehr belasteten Teilen Wiens Platz für die Menschen. Wir geben ihnen die sechsspurige Gürtelmittelzone im Hitzesommer zurück“. Schließlich könnten im heurigen Sommer aufgrund der Coronakrise viele Menschen nicht verreisen. Und von „neuer Lebensqualität“ spricht Gerhard Zatlokal (SPÖ), der Vorsteher des 15. Bezirks.
Apropos Coronakrise: Unklar ist, wie in dem gerade einmal 33 Quadratmeter großen Schwimmbecken, das am Gürtel aufgestellt werden soll, die Abstandsregeln und ähnliches eingehalten werden sollen. Denn in den von der Stadt Wien für die städtischen Bäder erlassenen Covid-19-Baderegeln heißt es in Punkt 8: „Im Becken ist ein Mindestabstand von 1 bis 2 Meter (Naturgewässer 3 bis 4 Meter) gegenüber nicht im gemeinsamen Haushalt lebenden Badegästen einzuhalten (ausgenommen kurzzeitige Unterschreitungen).“ Sollen die Baderegeln, welche die rot-grün regierte Bundeshauptstadt der zahlenden Kundschaft zumutet, auch im Gürtel-Schwimmbecken gelten, dann werden sich dort nicht viele Wasserratten tummeln.
[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/松林 L from Toronto, Canada Lizenz: CC BY 2.0]