Mehrheit hält islamische Werte für unvereinbar mit den norwegischen
In Norwegen, das bis Ende der 1970er Jahre eine weitgehend homogene Bevölkerung hatte, hat mittlerweile fast jeder fünfte Einwohner einen „Migrationshintergrund“. Doch in dem skandinavischen Land will sich keine multikulturelle Idylle einstellen, denn zahlreiche Norweger sind gegenüber der Einwanderung aus islamischen Ländern sehr kritisch eingestellt, wie das „Integrationsbaromter 2020“, eine Umfrage im Auftrag des staatlichen „Direktorats für Integration und Diversität“ ergeben hat. In Norwegen mit seinen rund 5,4 Millionen Einwohner beträgt der Moslemanteil knapp drei Prozent.
Demnach gaben 52 Prozent der Befragten an, dass die islamischen Werte mit den Werten der norwegischen Gesellschaft unvereinbar seien. Umgekehrt hielten nur 22 Prozent die buddhistischen Werte mit jenen der norwegischen Gesellschaft für unvereinbar. 56 Prozent sind ob der Aussicht, einen Mohammedaner als Schwiegersohn bzw. Schwiegertochter zu haben, ablehnend. Gar nicht gerne gesehen werden Symbole islamischer Absonderung. Mehr als 80 Prozent der Norweger lehnen es ab, wenn der Niqab, eine Kopfbedeckung für Frauen, bei der nur ein Sehschlitz frei bleibt, auf der Straße oder am Arbeitsplatz getragen wird.
45 Prozent der Norweger zeigten sich in der Umfrage kritisch gegenüber Mohammedanern im Allgemeinen, und gegenüber Personen mit einem „starken moslemischen Glauben“ lag die Skepsis sogar bei 70 Prozent. Überhaupt scheinen die Norweger religiösen Fundamentalismus abzulehnen. Denn Personen mit „starken christlichen Absichten“ werden immerhin noch von 54 Prozent der Norweger kritisch betrachtet.
In der Umfrage gab übrigens nur ein Fünftel der Befragten an, dass die Integration „sehr gut“ oder „eher gut“ funktioniert, während 79 Prozent Defizite sehen, die auf die mangelnde Integrationsbereitschaft von Einwanderern zurückgeführt werden.
[Autor: – Bild: Wikipedia/Zaminamina Lizenz: CC BY-SA 3.0]