Italien setzt NGO-Schlepperschiff „Ocean Viking“ auf unbestimmte Zeit fest

by admin2

Derzeit kein NGO-Schlepperschiff mehr im zentralen Mittelmeer im Einsatz

Eine bemerkenswerte Entscheidung hat die italienische Küstenwache getroffen. Sie setzte auf unbestimmte Zeit das von den NGOs „SOS Mediterranee“ und „Ärzte ohne Grenzen“ betriebene Schlepperschiff „Ocean Viking“ auf unbestimmte Zeit im Hafen der sizilianischen Stadt Porto Empedocle fest. Als Begründung werden „technische und betriebliche Mängel“ angegeben, die bei einer Überprüfung festgestellt wurde. Wichtigste Begründung für die Festsetzung ist der Umstand, dass  das Schiff mehr Personen befördert hat, als im Zertifikat für die Ausrüstung von Frachtschiffen angegeben.

Anfang Juli hatte die „Ocean Viking“ 180 aus offenkundig selbstverschuldeter Seenot „gerettete“ Migranten nach Porto Empedocle gebracht. Die illegalen Einwanderer wurden dann für zwei Wochen auf ein Quarantäneschiff gebracht, die Besatzung unter zweiwöchige Quarantäne gestellt. Offenbar will das von einer Mitte-Links-Regierung geführte und besonders schwer von der Coronakrise getroffene Italien verhindern, dass die NGO-Schlepperei wieder an Fahrt aufnimmt.

„SOS Mediterranee“ reagiert mit gutmenschlicher Empörung und Weinerlichkeit. In einer Erklärung spricht die NGO von einer „neuen Stufe behördlicher Schikane mit dem Ziel, die lebensrettenden Einsätze der zivilen Seenotrettungsschiffe zu blockieren“. Zudem sei durch die Festsetzung der „Ocean Viking“ derzeit kein sogenanntes ziviles Rettungsschiff mehr im zentralen Mittelmeer im Einsatz.

[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Daniel Leite Lacerda Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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