Bau von Nordstream 2 Pipeline wird im Dezember fortgesetzt

by admin2

Der Bau der deutsch-russischen Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“, an deren Finanzierung auch die österreichische OMV beteiligt ist, soll im Dezember nach knapp einjähriger Unterbrechung weitergehen.

Die US-Regierung wollte die „Nord Stream 2“ Pipeline kurz vor der Fertigstellung verhindern. Im Dezember 2019 wurden die Bauarbeiten vor der dänischen Insel Bornholm abrupt gestoppt. Zwei Schweizer Verlegeschiffe stellten unter dem Sanktionsdruck der USA ihre Arbeit ein. Der US-Kongress hatte zuvor das „Gesetz zum Schutz von Europas Energiesicherheit“ mit parteiübergreifender Befürwortung verabschiedet. US-Präsident Donald Trump setzte es trotz scharfer Kritik aus Deutschland und Russland in Kraft.

Die US-Regierung begründet diesen Schritt damit, dass sie in dem Projekt eine zu große Abhängigkeit ihrer europäischen Partner von russischem Gas sähe. Unterstützung fanden die USA durch Polen und die baltischen Länder. Kritiker hingegen werfen den USA vor, nur ihr Flüssiggas in Europa besser verkaufen zu wollen. Dass die Bauarbeiten der Pipeline von Seiten der EU durch die US-Sanktionen abrupt abgebrochen wurden, verdeutlicht nur noch einmal, dass die EU scheinbar nach der Pfeife der USA tanze.

Die einjährige Bauunterbrechung sollte wohl dem Zweck dienen, das Ende der Amtsperiode Trumps abzuwarten. Man hoffte wohl, dass Trump nicht wiedergewählt würde und sein Nachfolger von den Sanktionen an den am Bau der Pipeline beteiligten Akteuren ablasse. Doch der Schuss ging gehörig nach hinten los. Unter Joe Biden werde es noch härtere Sanktionen gegen das Projekt geben. Das demokratisch dominierte Repräsentantenhaus und der mehrheitlich republikanische Senat einigten sich bereits auf die neuen Strafmaßnahmen.

Russlands Präsident Wladimir Putin jedoch kündigte daraufhin an, die Arbeiten auch ohne der Hilfe von ausländischen Partnern zu Ende zu bringen. Auch das Betreiberkonsortium hatte betont, die Pipeline fertigstellen zu wollen. Die Pipeline ist zu 94% fertig und kostet den Beteiligten summa summarum 9,5 Milliarden Euro. Die EU pfeift erstmals wieder auf amerikanische Sanktionen.

[Autor: M.M. Bild: Wikipedia/Eigenes Werk Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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