1.Mai: Der Mensch steht wieder im Mittelpunkt – Online …

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Reaktionäres Tagebuch

Vorneweg die Industriearbeiter. Gewerkschaftlich organisiert. Nachfolgend die „Roten Falken“. Mit Fahnen und Standarten. Auf der Tribüne die Größen der Arbeiterbewegung. Rote Taschentücher schwenkend. Rundherum die Anhänger der Sozialdemokratie. Das Fest der Arbeit genießend.

Von Jahr zu Jahr wurde der Zulauf geringer. Parallel zur Bereitschaft der politischen Arbeiterbewegung die Interessen der Arbeiter effektiv zu vertreten. Eines Jahres ereignete sich sogar ein Eklat. Buhrufe sollen zum Rücktritt eines Vorsitzenden wie Bundeskanzlers der SPÖ geführt haben.

2021 wurde der 1. Mai zum zweiten Mal in Form unter den Auflagen des Virus-Regimes abgehalten. Ungemein praktisch. Somit kann unerwünschten Unmutsäußerungen vorgekehrt werden. Algorithmen und Netzwerkadministratoren sorgen für einen ungestörten „Online-1. Mai“…

Ein hochgeschätzter Wiener Historiker meinte einmal, dass es nicht so schwierig sei, herauszufinden, warum es etwas geschieht. Komplizierter ist es dahinter zu kommen, warum es zum entsprechenden Zeitpunkt passiert.

Der Verfasser dieser Zeilen muss gestehen, dass er den 1. Mai beinahe vergessen hätte. Im Lockdown nehmen die Tage verschwommene, angeglichene Formen an. Weihnachten und Ostern hat man noch am Radar. Wohingegen säkulare Feiertage an Bedeutung abnehmen.

Vergleichbar dem französischen Revolutionskalender. Hergebrachte Formen verschwinden und werden durch konstruierte Formen ersetzt. Frühling, Sommer, Herbst und Winter weichen Lockdown 1, Lockdown 2, Lockdown 3, etc. etc.

Sozusagen müsste die SPÖ Hans Peter Doskozil zweifach dankbar sein. Sein offener Brief hat nicht nur daran erinnert, dass ein SPÖ-Bundesparteitag ansteht, sondern auch der Tag der Arbeit…

Jedoch, die Rettung naht. Die SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner erklärte in ihrer Online-Ansprache, dass sich die Pforten der Freiheit langsam öffnen werden. Für ein sozialeres und ökologischeres Österreich.

Der Sozialismus hat zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Vorbei der Pragmatismus von Schmidt und Kreisky. Wohlstand gerechter verteilen, Wohlstandserwerb ermöglichen, Bildungschancen bieten. Alles im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft wie der freiheitlichen Demokratie.

Von nun an steht der Mensch wieder im Mittelpunkt. Er muss geformt, geknetet, gebogen und notfalls gebrochen werden. Damit er sozialer und ökologischer durch die Pforte der Freiheit schreiten darf…

[Autor: G.B. Bild: Screenshot Facebook „SPÖ Wien“ Lizenz: –]

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1.Mai: Der Mensch steht wieder im Mittelpunkt – Online … 3. Mai 2021 - 12:04

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