Lisa Eckhart macht Unterhaltung – oft auf eine böse und zynische Art und Weise. Geschlechtervorurteile, Rassismus und Ungleichheit in der Gesellschaft sind Themen, die der überzeugten Feministin nahe gehen.
Dass die Linke dabei manchmal auch gerne Tabus übertritt, gibt sie gerne zu. Mit Ihrem Auftritt in der WDR-Sendung „Mitternachtsspitzen“ bei dem Sie sich über Vorurteile gegenüber Juden, Schwarzen und Homosexuellen lustig macht, brach ein Sturm der Entrüstung über sie herab. Dass die Grundintention Eckharts die „Degradierung“ von Antisemitismus und Klischees war, schien für die Tugendwächter irrelevant.
Beim Hamburger Musikfestival „Harbour Front“ wurde Eckhart eingeladen. Der Grund: Das Festival würde am „linksten Kiez“ von Hamburg stattfinden. Man spricht bereits von einem geplanten Auftritt des gewaltbereiten „Schwarzen Blocks“.
Nach medialer Aufruhr und Kritik lud man die linke Kabarettistin wieder ein – sie lehnte entschieden ab.
Ihr Verlagsleiter Herbert Ohrlinger von Zsolnay betont, dass es bei allem Verständnis nun zu spät sei. Die Kabarettistin stehe unter enormen Druck, unterstreicht dieser.
Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Jahren, dass Künstler aufgrund der politischen Haltung oder Aussagen von der Bühne gedrängt werden. Anders als zum Beispiel Andreas Gabalier ist Lisa Eckhart selbst Teil des linken Lagers und verpackt keine patriotischen, sondern linke Kritik an einer liberalen Wohlfühl-Gesellschaft.
Radikalen Linken ist das bereits zu viel Meinungsfreiheit. Der linkextreme Block wird von Jahr zu Jahr intoleranter gegenüber abweichenden Meinungen. Dass das von Großveranstaltern mittlerweile als Anlass genommen wird, Künstler auszuladen, sagt viel über den geistigen Zustand der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2020.
[Autor: L.S. Bild: Wikipedia/troebinger Lizenz: CC BY 2.0]