Autor: E.K.-L. Bild: Alexa auf Pixabay Lizenz: –
Schauplatz Amsterdam. Rund um das Fußballspiel von Ajax-Amsterdam gegen den israelischen Klub Maccabi Tel Aviv kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden Vereine. Viele Medien berichten darüber einseitig, sprechen von einem antisemitischen Mob, der völlig grundlos auf die friedlichen Fans des Tel Aviver Fußballvereins herfällt. Fünf Personen müssen wegen leichter Blessuren im Spital versorgt werden.
Von einem „Pogrom“ ist die Rede. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist sofort mit einer Stellungnahme vor den Mikrophonen: „Ich bin empört über den abscheulichen Angriff auf israelische Bürger.“ EU-Ratspräsident Charles Michel assistiert ihr: „Antisemitismus ist nicht akzeptabel.“
Aber jetzt bringt ein Artikel in der als „Westfernsehen“ geltenden, weil objektiv berichtenden „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) Licht ins Dunkel. Durch einen Text mit dem Titel „Die Gewalt schaukelte sich gegenseitig hoch“ (NZZ-Druckausgabe vom 12. November, Seite 3). Hier ist unter anderem zu lesen:
Klar ist jedenfalls, dass einige hundert Maccabi-Fans sich keineswegs als harmlose Truppe gebärdeten, nachdem sie im Verlauf des Mittwochs in Amsterdam angekommen waren … begleitet von ‚Fuck you, Palestine‘-Rufen kletterten Ultras an Fassaden hoch und entfernten Palästina-Fahnen. Mindestens eine Fahne wurde auf dem zentralen Dam-Platz verbrannt. Die Fans skandierten hasserfüllte Parolen gegen die Bevölkerung des Gazastreifens. Es blieb nicht bei verbalen Provokationen. Taxifahrer, die in den Niederlanden oftmals arabischer Herkunft sind, waren mehrfach in die Tätigkeiten involviert – gemäss ihrer Darstellung als Opfer. Ein Video zeigt, wie ein Mann mit einem Gurt oder einer Kette ein Taxi angreift und beschädigt.
Der Beitrag berichtet über „Scharmützel, die sich aggressive Maccabi-Fans mit der Polizei und mutmasslich pro-palästinensischen Stadtbewohnern liefern“. Natürlich verhalten sich auch die arabischstämmig-mohammedanischen Kontrahenten ziemlich robust und schrecken vor Gewalt keineswegs zurück. Die NZZ schreibt, man könne nicht beurteilen, wer mit den Zwistigkeiten angefangen hat.
Fazit: Objektiv betrachtet handelt es sich bei den Vorgängen in Amsterdam um eine durchaus übliche Rauferei zwischen meist einfach strukturierten Anhängern zweier Fußballvereine. Was manche Medien freilich nicht hindert, ein höchst einseitiges Opfer-Narrativ zu bedienen.