Autor: W.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 2.0
Der SPÖ Ausschussvorsitzende Kai Jan Krainer lässt mit Kritik am Wiener Bürgermeister Michael Ludwig auf sich warten.
Der ÖVP-Korruptionsausschuss im Parlament ist gewiss nicht arm an Skandalen und Skandälchen. Eine kuriose Peinlichkeit leistete sich aber auch Kai Uwe Krainer von den Sozialdemokraten. Der SPÖ-Abgeordnete hatte den niederösterreichischen Landesgeschäftsführer der ÖVP gerügt, weil dieser mit einem „Grüß Gott“ die Mandatare begrüßt hatte. „In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern guten Tag“ hatte Krainer erklärt.
Tatsächlich ist die Verwendung dieser Grußformel seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts bei klassenkämpferischen Roten verpönt. Schließlich gab es damals bekanntermaßen ja heftige Konflikte zwischen dem den Sozialisten zugerechneten Schutzbund und der christlichen Heimwehr. Selbst Tote und der Brand des Justizpalastes unterstriche damals den Konflikt zwischen Rot und Schwarz.
Nun aber passierte in der Pressestunde des ORF ein Fehltritt der Roten. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, parteipolitisch der Chef von Krainer grüßte die Journalisten ebenfalls mit „Grüß Gott“,
Bezeichnenderweise unterblieb in diesem Zusammenhang die ideologische Schelte des SPÖ-Mannes aus dem 3. Bezirk. Das ist politisch zwar erklärbar, der Glaubwürdigkeit Krainers hat es aber nicht geholfen.