BP-Wahl: FPÖ schickt Walter Rosenkranz ins Rennen

by admin2

Autor: A.R. Bild: Parlamentsdirektion / Raimund Appel Lizenz: –


Die Entscheidung gilt als Überraschung. Bisher hatte niemand den ehemaligen Klubobmann und nunmehrigen Volksanwalt auf der Rechnung.

„Alle Teilnehmer der Sitzung haben sich zu Wort gemeldet und ein einstimmiges Votum zugunsten von Dr. Walter Rosenkranz abgegeben. Wir freuen uns auf den Wahlkampf“, wird Bundesparteiobmann Herbert Kickl in einer Aussendung zitiert.

Offiziell soll Rosenkranz am Mittwoch vorgestellt werden. Der ehemalige Nationalratsabgeordneter muss sich nun nicht nur gegen Alexander Van der Bellen behaupten, sondern auch den beiden ähnlich gesinnten, BZÖ-Politiker Gerald Grosz und Michael Brunner von der MFG stellen.

Der als gemäßigt geltende Kandidat hätte jedoch in weitere Folge eine Chance, wenn er sich gegen die beiden konservativen Konkurrenten durchsetzen kann. Ein ähnlich gutes Ergebnis wie bei der letzten Präsidentschaftswahl wäre dabei wünschenswert. Norbert Hofer erreichte 2016 im ersten Wahlgang 35,05 Prozent, in der Stichwahl 46,21 Prozent.

Politikwisseschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle sieht durchaus Parallelen zwischen Rosenkranz und Hofer. Wie auch Hofer als Dritter Nationalratspräsident habe Rosenkranz als Volksanwalt eine überparteiliche Funktion inne. Das sei „ein starkes Signal an gemäßigte Wähler“. Rosenkranz könne der FPÖ durchaus ein „achtbares Ergebnis“ bringen, so Stainer-Hämmerle. Sie spricht damit wohl jene ÖVP Wähler an, die mangels eines eigenen Kandidaten „fremdgehen müssen“ und einfachen keinen Grünen wählen wollen.

Rosenkranz ist in der Partei zwar weitgehend unumstritten, dennoch bezweifelten einige, ob er der richtige Kandidat sei.

Laut der Politikwissenschaftlerin könnte die FPÖ im Hofburg-Wahlkampf bereits einen Vorwahlkampf für die kommende Nationalratswahl führen. Die Person sei da weniger entscheidend als die Themen. Die FPÖ werde „sicher darauf achten, dass es hauptsächlich um die Pandemie geht, um die Teuerung, um die Sanktionen gegen Russland etwa oder auch natürlich um die Migration“, so Hämmerle.

Das könnte Sie auch interessieren