Christliche Barmherzigkeit: Schönborn feuert impfkritischen Diakon

by admin2

Autor: A.L. Bild: Wikipedia/GuentherZ Lizenz: CC BY 3.0


Homo-Paare ja, Impf-Kritiker nein

Uwe Eglau war Psychotherapeut und Polizeiseelsorger. Bis jetzt. Denn am Wochenende hat der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn ihn mit sofortiger Wirkung sämtlicher Aufgaben entbunden. Der Grund: Eglau war bei einer Impf-Demo mitmarschiert und kritisierte in einem von mehr als 600 Menschen unterzeichneten Offenen Brief an den Innenminister „die Spaltung der Gesellschaft“.

Das war Schönborn zu viel. Wer sich nicht dem Impf-Regime der Regierung in demütigem Gehorsam unterwirft, wird auf die Straße gesetzt. Schönborns absurde Begründung: „Deine öffentlichen Meinungsäußerungen hinsichtlich der Regierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Form eines Offenen Briefes an den Herrn Bundesminister für Inneres bzw. durch Deinen öffentlichen Auftritt im Rahmen der Corona-Demonstration am 15. Jänner sind geeignet, dass Deine Privatmeinung als offizielle Position der katholischen Kirche missverstanden werden kann und dadurch in weiterer Folge Schaden für das von gegenseitigem Vertrauen geprägte Verhältnis von Kirche und Staat im Bereich der Polizeiseelsorge nach sich ziehen kann.“

Also: Schönborn ist ernsthaft der Meinung, ein Seelsorger ist dann abzuberufen, wenn seine „Privatmeinung (…) als offizielle Position der katholischen Kirche missverstanden werden kann“, weil das „das von gegenseitigem Vertrauen geprägte Verhältnis von Kirche und Staat“. Mit anderen Worten: Man darf als kirchlicher Beamter die Gesetze des Staates nicht mehr kritisieren, um das „gegenseitige Verhältnis“ nicht „zu gefährden“. Heißt in weiterer Folge: Abtreibung, Euthanasie und Homo-Ehe sind von jedem Priester vorbehaltlos und kritiklos anzuerkennen, denn jede „abweichende Privatmeinung“ könnte ja nach Schönborn’scher Diktion das „vertrauensvolle Verhältnis“ zum Staat gefährden.

Hat der gute Herr Kardinal verschlafen, dass Kirche und Staat getrennt sind, und dass die Kirche in unzähligen Fragen andere Positionen vertritt als der Staat – etwa „Euthanasie“, die Schönborn selbst als „Kulturbruch“ bezeichnete. Aus unerfindlichen Gründen kam ihm allerdings anschließend nicht in den Sinn, sich selbst abzuberufen, weil er doch durch diese harsche Kritik „von gegenseitigem Vertrauen geprägte Verhältnis von Kirche und Staat“ unterwandere.

Das könnte Sie auch interessieren