Es ist erwiesen, dass weder die Stinkrossbauer von einst noch deren Lenker und Bewunderer sich Gedanken über den CO2-Ausstoß ihrer Gefährte machten. Die Hauptsache war, der Motor läuft und das Auto fährt. Heute ist es, angesichts der ständig im Steigen begriffenen Mobilität die Umweltfreundlichkeit, der mehr Interesse entgegengebracht wird als dem Gefährt selbst. E-Mobilität heißt das Schlagwort unserer Zeit. Grund dafür ist der von Wissenschaftern prognostizierte und errechnete Klimawandel. Ein Naturereignis, das zweifellos allen zu denken gibt. Doch ist E-Mobilität die Lösung? Viele Wissenschaftler bezweifeln das schon. Alleine die Gewinnung der Rohstoffe für die Herstellung der Stromspeicher gibt zu denken. Auch dabei entsteht das CO2 in gigantischer Menge, das wir durch E-Mobilität verhindern wollen. Zudem werden in den rohstoffproduzierenden Ländern nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen ausgebeutet. Grüne Stromspeicher werden durch Menschenrechtsverletzungen beschmutzt, heißt es in einer Aussendung von Amnesty International. Lithium und Kobald sind jene Metalle, die zur Produktion einer leistungsstarken Batterie benötigt werden.
Vielfach werden sie vor allem im Kongo und Argentinien durch Kinder- und Frauenarbeit gewonnen. Drei Euro ist der Hungerlohn für einen Tag harte Arbeit bei gleißender Hitze. Ohne Schutzkleidung sind sie, durch den Staub ausgelöst, gefährlichen Lungenkrankheiten ausgesetzt. Und wir machen uns zu Mittätern. Zu Mitschuldigen eines humanitären Missstandes. Und der Bedarf an Lithium-Ionen Akkus wächst und wächst. Aber es geht noch weiter. Zum Aufladen eines Akkus oder einer Batterie benötigen wir Strom. Strom ohne „Mascherl“ aus Atom, Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken. Einmal ins Netz gespeist, lässt sich mehr nicht eruieren, woher der Energiesaft kam. Und wenn dieser Strom zur Versorgung und zum Aufladen einer Batterie im regionalen Bereich nicht reicht, holen wir ihn uns von Dieselaggregaten.
Ein weiteres Problem ist die Entsorgung der Batterien. Sondermüll, für den es noch keinen Platz gibt, da er bis dato noch nicht in großen Mengen angefallen ist. Und was machen unsere Politiker? Sie glauben, dem Klimawandel mit Förderungen für E-Mobilität entgegenwirken zu können, um damit leichter ein gestecktes Klimaziel zu erreichen. Sie schädigen die Umwelt (Mensch und Natur), um die Umwelt zu retten. Wenn das ein Weg ist, dann „Pfiat di Gott, Messner“. Vor allem bei uns in Österreich müssen wir uns hinsichtlich CO2 keine Vorwürfe machen. Weltweit gesehen liegt Österreich im 0,0-Prozentbereich. Was aber nicht heißt, dass man sich für einen Schutz des Klimas nicht einsetzen sollte.
Vielleicht wäre es angebrachter, das Geld in die Forschung zu stecken. Österreich hat immer helle Köpfe in allen Bereichen hervorgebracht. Vielleicht erfindet jemand das Perpetuum-Mobile. Oder gibt’s das schon? Oder haben diejenigen, die an fossilen Brennstoff verdienen, schon die Patente gekauft? Fragen, die uns noch lange beschäftigen werden.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.
[Autor: – Bild: PxHere Lizenz: -]
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