Autor: B.T. Bild: Alexa auf Pixabay Lizenz: –
„Großer Gebetstag“ soll zur Erreichung von NATO-Vorgaben für Verteidigungsbudget abgeschafft werden
Dänemark hat erstmals seit den 1970er Jahren eine Koalition, die aus Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien besteht, was für das nordeuropäische Königreich eine ungewöhnliche Konstellation ist. Als eine der ersten Maßnahmen kündigte die neue Regierung eine umstrittene Maßnahme an. Damit Dänemark die NATO-Vorgabe erreichen kann, zwei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für das Militär auszugeben, soll einer der bisher elf Feiertage abgeschafft werden.
Wie aus einer Erklärung der von der Sozialdemokratin Mette Frederiksen geführten Regierung hervorgeht, dient der Ukrainekrieg als Vorwand für die Abschaffung des Feiertags: „Mit Putins Angriff auf die Ukraine gibt es einen Krieg in Europa. Die Bedrohung ist näher gerückt. Um die erhöhten Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren zu finanzieren, wird die Regierung ein Gesetz zur Abschaffung eines Feiertags vorlegen, das 2024 in Kraft treten wird. Die Dänen müssen zu unserer gemeinsamen Sicherheit beitragen.“ Dass die jahrelangen Provokationen von USA und NATO gegenüber Russland maßgeblich zum Ukrainekrieg beigetragen haben, bleibt natürlich unerwähnt.
Dem Vernehmen nach soll der „Store Bededag“ („Große Gebetstag“) abgeschafft werden, der jedes Jahr am Freitag vor dem vierten Sonntag nach Ostern gefeiert wird und der bereits 1686 als Feiertag eingeführt wurde.
Die geplante Abschaffung des „Großen Gebetstags“ sorgt für viel Kritik, und nicht nur seitens der evangelisch-lutherischen Dänischen Volkskirche. Weil der „Store Bededag“ ein beliebter Termin für Konfirmationen ist und weil er bisher für ein verlängertes Wochenende sorgte, fürchten Gastronomie und Hotellerie Umsatzeinbußen.