Die „Akademik Lomonossow“ verließ am Freitag mit Hilfe von Schleppschiffen den Hafen von Murmansk.
Trotz der Reaktoren im Inneren sieht das Atomkraftwerk auf See wie ein normales Schiff aus, das von der Bauweise einem Eisbrecher ähnelt. Die „Akademik Lomonossow“ steuert die kleine abgelegene Stadt Pewek in Ostsibirien an. Die Route führt entlang der russischen Nordküste. Die Plattform, auf der das AKW steht, hat keine eigenen Motoren und wird deshalb von mehreren Schiffen geschleppt.
Das schwimmende AKW ist 144 Meter lang, 30 Meter breit und wiegt 21.000 Tonnen. Es besteht aus zwei 35-Megawatt-Reaktoren, für deren Betrieb 70 Arbeiter von Nöten sind. Ziel des Projekts ist, Strom auch in äußerst abgelegene Gebiete Russlands zu bringen. In Pewek soll das AKW ans lokale Netz angeschlossen werden und auch die großen Ölplattformen versorgen.
Auf heftige Kritik stößt das Projekt bei Umweltschützern. Diese warnen vor allem vor möglichen Gefahren durch Stürme und bezeichnen das Projekt als „schwimmendes Tschernobyl“. Der Vizechef des AKW jedoch wies die Kritik zurück, die „AkademikLomonossow“ könne selbst dem stärksten Tsunami standhalten und sei unsinkbar, versicherte er. Selbst auf potenzielle Terrorangriffe sei man vorbereitet, das Militär werde an Land, in der Luft und auf See präsent sein.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, werde Russland eine ganze Flotte schwimmender Atomkraftwerke bauen.
[Autor: A.P. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: CC BY 2.0]