Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Stock Catalog
Auch Lob für das in Kriegsverbrechen verwickelte Asow-Regiment ist für US-Konzern in Ordnung
Normalerweise ist Facebook sehr streng, wenn es um Hass im Netz geht. Doch das gilt nicht in Bezug auf den Ukraine-Krieg. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will der US-amerikanische Konzern Meta in bestimmten Ländern den Nutzern seiner sozialen Netzwerke Facebook und Instagram in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg Gewaltaufrufe gegen russische Soldaten erlauben. Das geht aus konzerninternen E-Mails hervor.
Ein Sprecher von Meta sagte, „aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine sind wir nachsichtig mit politischen Ausdrucksformen wie ‚Tod den russischen Invasoren‘, die normalerweise gegen unsere Regeln zu gewalttätigen Äußerungen verstoßen würden“. „Wir tun dies, weil wir festgestellt haben, dass in diesem speziellen Zusammenhang „russische Soldaten“ als Stellvertreter für das russische Militär verwendet wird“, zitiert Reuters aus einer konzerninternen E-Mail. Aber immerhin, Gewaltaufrufe gegen russische Zivilisten bleiben tabu.
Gebilligt werden auch Beiträge, die den Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin oder seines weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko fordern. Reuters zufolge will Meta den antirussischen Hass im Netz in Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei und der Ukraine erlauben.
Aus den E-Mails geht außerdem hervor, dass Meta die Lobpreisung des extrem rechten Asow-Bataillons zulässt, die normalerweise verboten ist. Der Meta-Sprecher sagte zuvor, das Unternehmen mache „vorläufig eine enge Ausnahme für Lob des Asow-Regiments ausschließlich im Zusammenhang mit der Verteidigung der Ukraine oder in ihrer Rolle als Teil der ukrainischen Nationalgarde. In der Ostukraine hat das Asow-Regiment Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen gegen Russen verübt.