Franco-hellenische Achse durch Rüstungsdeal gestärkt

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18 Rafale Kampfflugzeuge für griechische Luftwaffe

Die Luftfahrtkorrespondenten vom österreichischen Magazin für Sicherheitspolitik „Militär Aktuell“ berichteten von der Vertragsunterzeichnung zwischen Frankreich und Griechenland über die Beschaffung von 18 Rafale Kampfflugzeugen.

Das gesamte Volumen umfasst 2,32 Milliarden Euro. 1,92 Milliarden entfallen auf die Flugzeuge, 400 Millionen Euro beträgt das Waffenpaket. Dieses umfasst Meteor-Luft-Luft-Raketen, Scalp-Marschflugkörper sowie Exocet-Anti-Schiffs-Raketen.

Teilweise verfügt Griechenland bereits über derartige Waffen für seine Mirage 2000-5 Flotte, die nun für Rafale-Kampfflugzeuge aufgerüstet werden.

Von den 18 Rafale sind sechs neue Einsitzer, 10 gebrauchte Einsitzer und zwei gebrauchte Zweisitzer. Der Zulauf beginnt im Juni 2021 mit sechs gebrauchten Stück, ab dann eine Rafale je Monat. Das Paket soll im Sommer 2023 abgeschlossen sein.

In einem zweiten Vertrag wurde die Logistik für viereinhalb Jahre sichergestellt.

Zwischen Griechenland und Frankreich bestehen seit Längerem sicherheitspolitische Bande im Mittelmeer. 1974 beschaffte Griechenland 40 Mirage F.1, 1985 40 Mirage 2000 und 2000 15 Mirage 2000-5.

Griechenland ist nunmehr der erste europäische Exportkunde für Rafale. Die bisherigen Kunden lagen im arabischen Raum bzw. Indien. Der Deal mit Libyen ist seinerzeit am arabischen Frühling geplatzt. Wo die Rafale dann auch in französischen Diensten ihre Feuertaufe absolviert hat.

Da berichtet wurde, dass die Armee de l’Air – französische Luftwaffe – nun unerwartet 12 gebrauchte Rafale abgeben muss und der Ersatz bis 2025 durch neue Kampfflugzeuge erfolgen soll, kann davon ausgegangen werden, dass die neo-osmanischen Ambitionen Erdogans zu einer Beschleunigung des Deals geführt haben.

Schließlich engagiert sich die Türkei in Syrien, Libyen, Zypern sowie im Kaukasus. In der jüngsten Konfrontation zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg Karabach konnten die Aseri mit Hilfe türkischer Drohnen rasch vollendete Tatsachen schaffen. Entgegen französischer Interessen an den jeweiligen Brennpunkten.

Kritisch beäugt wurde daher die jüngste Rüstungskooperation zwischen Griechenland und Frankreich durch die Türkei. Griechenland könne so stark aufrüsten wie es wolle. Es würde niemals reichen. Und dennoch müsste die griechische Bevölkerung darben.

Griechische Kommentatoren verwiesen hingegen auf die schlechte wirtschaftliche Lage in der Türkei und die viele neo-osmanischen Abenteuer Erdogans. Zudem wurde der Türkei Frustration attestiert, da ihre F-16 nicht durch F-35 abgelöst werden können, während Griechenland Schritt für Schritt modernisieren könne.

Immerhin ist die Rafale technologisch auf dem Stand des Eurofighters, welcher im Westen lediglich gegenüber den amerikanischen Tarnkappenjägern F-22 und F-35 nachsteht. Geboren wurde die Rafale aus dem Eurofighter-Projekt, nachdem Frankreich aus den europäischen Bemühungen um den Jäger 90 – der damalige Projektname – ausgeschieden ist. Offiziell ob der Frage der Trägertauglichkeit, inoffiziell ob „gallischer“ Sturheit.

[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Htm Lizenz: CC BY 4.0]

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