Kommt bald Geschlechterquote für ausgestopfte Vögel und Elefanten?
Der politisch korrekte Wahn treibt auch in Museen sein Unwesen. Und zwar nicht nur in jenen, wo angebliche oder tatsächliche Kunst ausgestellt wird, sondern auch in naturwissenschaftlichen. Natalie Cooper vom Naturhistorischen Museum im London beklagte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es in Museen so etwas wie eine Frauenfeindlichkeit gäbe: „Wir hatten den Verdacht, dass es eine gewisse Voreingenommenheit zugunsten des Männlichen gibt, da die Wissenschaft von Menschen gemacht wird und Menschen eine inhärente Bevorzugung des Männlichen haben.“
Cooper und Kollegen schauten sich fast 2,5 Millionen Exemplare in fünf internationalen Sammlungen, die teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, an und entdeckten, dass, obwohl die Hälfte der Vogelexemplare nicht nach Geschlecht etikettiert war, sich nur 40 Prozent weibliche Exemplare darunter befanden. Bei den Säugetieren lag der Vergleichswert der weiblichen Exemplare bei 48 Prozent. Indem man die Weibchen ignoriere, bekomme man kein vollständiges Bild von der Natur, so Cooper.
Im 19. Jahrhundert waren Museen eine ausschließlich männliche Domäne. Doch Cooper kritisiert, dass es bis heute kein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern gäbe. So meint sie, mehr weibliche Exponate könnten für die Wissenschaft von Vorteil sein und einen „positiven Wandel“ bringen. Offen bleibt, ob Cooper damit eine Geschlechterquote für ausgestopfte Vögel, Löwen und Elefanten fordert.
[Autor: B.T. Bild: www.wikipedia.org/Thomas Quine Lizenz: CC BY 2.0]