Roter Suizid am Sterbebett

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SPÖ gibt sich den Todesstoß

Müde ist sie und schwerfällig und alt. 130 Jahre. Andere sind mit dem Alter längt tot. Nicht die SPÖ. Die lebt noch immer. Die katastrophalen innenpolitischen Ereignissen der Bundespartei, die peinlichen Wahlergebnisse der Landesparteien – Burgenland und Kärnten ausgenommen – und dann noch das eigene Personal. Mediziner würden sagen: Ganzkörperschaden.

Die SPÖ hatte kein Ibiza. Keinen Spesenskandal vor der Wahl (der kommt merkwürdigerweise erst jetzt ans Tageslicht). Und trotzdem stürzt sie ab wie ein geschossener Vogel. 21 statt 26 Prozent. Trotz Kern-Abgang. Trotz Joy Pamela. Trotz der angeblich so arbeitnehmerfeindlichen Politik der bitterbösen Strache-Kurz-Regierung.

Da kann nur noch einer helfen: Max Lercher. Der Steirer war einst Bundesgeschäftsführer der Partei. Nun erhielt die Firma Leykam, deren Geschäftsführer Lercher ist, einen monatlich mit 20.000 Euro dotierten Beratervertrag.

Immerhin wurde der Vertragsinhalt in einer für den kleinen Mann verständlichen Sprache abgefasst: Optimierung des „Data Management“, Entwicklung einer „zielgruppengerechten Ansprache der WählerInnenschaft“, „Konzepte für das Datamining“, „Algorithmus zur idealen Datennutzung”

Weiters soll eine „Kommunalstrategie“ für „Problemfälle“ entwickelt werden. Bislang sichtlich erfolgreich.

Auch eine „Koordinierung der Landesorganisationen“ und eine „Konzeption für die optimale Betreuung von Regional-, Stadt-, Bezirks- und Ortsparteien“ stehen auf dem Plan. Nette Worte. Heißt leider gar nichts.

Weiters möge eine Analyse von „Hoffnungs- oder Sieggemeinden“ erfolgen. Was soll das sein? Ein Ausdruck der Wahlergebnisse verbunden mit der Aufforderung: „In Sieghartskirchen wor ma desmol schlecht. Teilt’s nächt’s Mal a bissl mehr Kugelschreiber aus!“ ?

Auch „Problemfälle“ sollen analysiert werden. Wunderbar, dann kann die Firma gleich bei sich selbst beginnen.

[Autor: A.L. Bild: www.wikipedia.org/SPÖ Lizenz: ]

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