Elon Musk hat eine umstrittene Entscheidung bekannt gegeben. Der Chef des Elektro-Auto-Bauers Tesla hat die Absicht, in Brandenburg in der Nähe von Berlin eines seiner Werke zu errichten. Nun stellt sich der unbedarfte Beobachter die Frage, wozu die Raketen in Deutschland gebaut werden sollen, wenn sie zu den Startrampen in Amerika transportiert werden müssen.
Nun antwortet der aufgeklärte, weltoffene Geist: Nein, nein. Die Elektroautosparte. Nicht die Raketen.
Nun mag die Elektromobilität für Milliardäre ein nettes Hobby sein. Es mag auch nutzbringend sein für Mond- und Marsmobile. Jedoch verschließt sich der Nutzen im Hinblick auf Massenmobilität auf dem Planeten Erde.
In Deutschland und Österreich wurden bereits Stimmen laut, dass die hiesige Industrie den E-Auto-Boom verschlafen habe. Der Fortschritt diesbezüglich finde in Amerika und China statt. Nun kann man entgegnen, dass es besser sei, eine Entwicklung zu verschlafen, die in eine Sackgasse führt, anstatt mit wehenden Fahnen dem Abgrund entgegenzurasen. Wobei rasen bei E-Autos nicht unbedingt den korrekten Euphemismus darstellt.
Nun wurde offenkundig, wo Musk den sinnbefreiten Teil seines Unternehmens stationieren möchte. Die Raketen bleiben in Amerika, die E-Autos gehen nach Deutschland.
Musk weiß, wo welcher Teil seiner Unterfangen Aussicht auf Erfolg hat. In Amerika ist es die Raketentechnologie, wo konkrete Ergebnisse, Nutzen und Vernunft gefragt sind. In Deutschland ist es die Elektromobilität, wo sinnbefreite Symbolik, Vernichtung von Steuergeld und Dystopien gefragt sind. Und unabhängig vom Erfolg generös entlohnt werden.
Dem Journalisten und Medienmanager Gabor Steingart verdanken wir eine aktuelle Analyse über die Fortgeschrittenheit des industriellen Suizids Deutschlands. Er schreckt lediglich vor der Verwendung des Terminus Suizid zurück, im Unterschied zum ehemaligen SPD-Innenminister Schily.
Deutschland produziert bereits beinahe die Hälfte seines Stroms mit Hilfe von Sonne, Wind und Biomasse. In Italien und Großbritannien ist es weniger als ein Drittel. In Frankreich weniger als ein Zehntel. Die Strompreise sind entsprechend.
Deutschland ist die Heimat der größten Population freiwilliger Vegetarier und Veganer. Die Zahl tendiert bereits Richtung zehn Millionen mit zweistelligen prozentuellen Zuwachsraten per anno.
Deutschlands Bevölkerung befürwortet mehrheitlich das Verbot des Verbrennungsmotors bis zum Jahre 2050. Jeder zweite Deutsche liebäugelt mit einem E-Auto.
Die Anzahl der Parteimitglieder der Grünen hat sich seit 1980 vervierfacht von 20.000 auf 80.000. Die Anzahl der Wähler hat sich mehr als verzehnfacht.
Zeitgleich hat sich Deutschlands Atom-Physik unter der Regentschaft einer promovierten Physikerin von der Nuklearforschung verabschiedet. Amerika und Russland arbeiten fieberhaft an Möglichkeiten, sogenannten Atommüll wieder zu verwerten. Sogar die Möglichkeit von Atom-Autos und Atom-Flugzeugen wird angedacht. Die Verkleinerung von Atomreaktoren wird sukzessive vorangetrieben. Sogar ein Bruchteil der Umsetzung dieser Bemühungen würde eine tatsächliche Energierevolution darstellen.
Unterdessen setzen die Grünen die Punkte ihres Parteiprogramms von 1980 konsequent um. Die Kollektivierung der Wirtschaft. Abschaffung von Fließband, Akkord und Stechuhr. Basisdemokratisch gelenkte, kleinteilige Unternehmen.
Lediglich die Begrifflichkeiten haben sich geändert. Wir müssen die Grüne Energierevolution voranbringen. Wir müssen die Klimakrise als Chance sehen. Deutschland kann der globale Vorreiter der Energiewende werden. Deutschlands Solarchips werden weltweit führend. Deutschlands Windräder werden weltweit führend. Deutschlands E-Autos werden weltweit führend.
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/Niklas Tschöpe Lizenz: GNU]