Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Haeferl Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grüne wollen in Österreich Bundesheer abschaffen, haben aber kein Problem mit Blutvergießen in fremden Ländern
Kurz vor dem ersten Jahrestag des Beginns des Ukrainekriegs veröffentliche die Gratiszeitung „Heute“ eine Umfrage des Instituts Unique Research. Demnach sind 65 Prozent, also knapp zwei Drittel der Österreicher dagegen, dass die EU weiterkämpft und stattdessen dafür, dass sie Friedensgespräche mit Russland beginnen – und in weiterer Folge wahrscheinlich territoriale Kompromisse schließen – soll. Nur 21 Prozent der Österreicher befürworten den Kriegskurs Kiews, die restlichen 14 Prozent machten keine Angabe.
Interessant sind die nach Wahlverhalten aufgeschlüsselten Verhandlungs- bzw. Kriegspräferenzen. Von den FPÖ-Wählern treten 86 Prozent für eine Verhandlungs- und nur sechs Prozent für eine Kriegslösung ein. Sympathisanten der Blauen wollen also, dass das Blutvergießen in der Ukraine ein Ende nimmt. Was die Verhandlungslösung betrifft, liegen SPÖ-Wähler mit 63 Prozent an zweiter Stelle, und auch bei den Wählern von ÖVP und NEOS gibt es – wenngleich knappere Mehrheiten – für die Verhandlungslösung.
Anders verhält es sich bei den Grün-Wählern: Die Mehrheit von 49 Prozent ist der Ansicht, dass die Ukraine weiterkämpfen soll, und nur 48 Prozent finden, dass Kiew Friedensgespräche beginnen soll. Die Grünen sind also nicht, wie sich gerne selbst darstellen, Pazifisten, die den Frieden wollen.
Nein, die Grünen, die politischen Schutzpatrone der Wehrdienstverteidiger, die den privaten Waffenbesitz kriminalisieren möchten und die vor Jahren noch das Bundesheer abschaffen wollten, sind mehrheitlich dafür, dass die Ukraine weiter Krieg führt. Mit einem Krieg in einem Land, das sich nur wenige hundert Kilometer von der Ostgrenze Österreichs entfernt befindet, haben sie offenkundig kein Problem. Anders als Heuchelei kann man dieses Verhalten nicht bezeichnen.