Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-Un konfisziert Hunde in der Hauptstadt Pyongyang nachdem er bereits im Juli ein Haustier-Verbot durchführen ließ.
Es sind vor allem Beamte und Funktionäre in den oberen Kreisen der Verwaltung, die Hunde und andere Haustiere besitzen. Gerade das sorgte für Kritik bei der Landbevölkerung, behauptet eine nordkoreanische Quelle gegenüber der südkoreanischen Zeitung “Chosun Ilbo”.
Die meisten Nordkoreaner würden bestenfalls Schweine und andere Nutztiere halten. Haustiere zu halten wäre ein verdorbener Trend der Bourgeoisie, Kim Jong-Un würde das Land mit dem Verbot vor kapitalistischer Dekadenz schützen, betonen die Nordkoreaner gegenüber der Zeitung.
Tatsächlich ist das Verspeisen von Hundefleisch in Teilen Südostasiens eine Normalität. Dass ausgerechnet jetzt die Enteignung durchgeführt wird, kann auch mit der Wirtschaftslage zutun haben.
Der wirtschaftliche Einbruch durch die Folgen der Covid-19-Einschränkungen und allgemeine Knappheit bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln sind brandaktuell. Bereits im Juni warnten die Vereinten Nationen vor Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung in Nordkorea.
Nicht nur Sanktionen gegen den autoritären Staat mit Nuklearprogramm sind nach wie vor in Kraft, sondern auch weniger Nachfrage aus dem Ausland. Dazu kommen eigene Covid-19-Maßnahmen.
Die Grenzen von Nordkorea sind derzeit völlig verschlossen – auch gegenüber dem Handelspartner China. Die Regierung behauptet, dass Nordkorea keine Covid-19-Fälle habe. Trotzdem schloss der Staat Schulen, Kindergärten und versetzte die drittgrößte Stadt des Landes, Chongjin, in Quarantäne.
Derzeit sind laut Informationen der Vereinten Nationen rund 40% der Bevölkerung von “Unsicherheiten” bei der Lebensmittelversorgung betroffen.
[Autor: L.S. Bild: Sasha Sashina on Unsplash Lizenz: –]