Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Rovás Alapítvány/Rovas Foundation Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Selenski-Regime in Kiew fühlt sich offenbar recht stark
Wie die seriöse deutschsprachige „Budapester Zeitung“ berichtet, nutzen die ukrainischen Behörden das Kriegschaos aus, um die Restriktionen gegen die magyarische Minderheit in der Karpaten-Ukraine (ung. Kárpátalja; ukrain. Zakarpatska Oblast) zu verschärfen. In und um Munkács (ukrain. Mukatschewo) entfernen leitende Gemeindebeamte reihenweise ungarische Fahnen von Ämtern und öffentlichen Einrichtungen, mancherorts unter Polizeischutz. Selbst bei der örtlichen Fußballakademie, die der ungarische Staat finanziert und die von Debrecen aus geleitet wird, sind alle ungarischen Tafeln und Aufschriften entfernt worden. Wie Medien unter Berufung auf Internet-Portale aus der Karpaten-Ukraine berichten, werden auch immer mehr magyarische Leiter aus ihren Positionen entfernt. Konkret genannt wird das Beispiel des Direktors des Gymnasiums von Munkács, István Schink, der ebenso ohne Begründung entlassen wurde, wie der Leiter und die Mitarbeiter des Kulturhauses im nahegelegenen Dercen, einer Gemeinde mit knapp 3.000 Bewohnern, die zu 98 % von Magaren bewohnt ist.
Die ungarische Oppositionspartei Mi Hazánk (unsere Heimat), welche aus der heute praktisch bedeutungslosen Jobbik-Partei hervorgegangen ist, protestiert gegen diese Übergriffe, in denen sie den Versuch sieht, das Ungarntum in der Karpaten-Ukraine endgültig zu liquidieren. Wegen der Wehrpflicht sind ohnehin die meisten jungen Männer geflohen, und mit ihnen die Familien, weil das Selenski-Regime anscheinend bevorzugt Angehörige der Minderheiten an die Front schickt. Die Magyaren der Ukraine sind freilich wenig davon angetan, für eine Regierung zu kämpfen, die ihre Volksgruppe drangsaliert.
Der ungarische Staatssekretär im Außenamt, Tamás Menczer (38), hat nunmehr die lokale ukrainische Führung von Munkács aufgefordert, die Übergriffe gegen die magyarische Minderheit unverzüglich einzustellen. Der Fidesz-Mann Menczer fügte hinzu: „Wir verstehen nicht so recht, wem die ungarnfeindlichen Entscheidungen und Handlungen der Ukraine im Krieg gegen Russland dienen. Wenn die Ukraine Mitglied der EU werden will, ist es nicht hinzunehmen, dass eine nationale Gemeinschaft systematisch ihrer Rechte beraubt wird. Offenbar fühlt sich die Clique um den ehemaligen Komiker Wolodymyr Selenski durch die Unterstützung der USA sowie der NATO so stark, um im äußersten Westen des Landes gegen eine alteingesessene Volksgruppe mit Schikanen vorzugehen.