Betteln sei „Menschenrecht“
Die katholische Kirche in Österreich ist nicht nur bis auf die Knochen erweichlicht, sondern auch in höchstem Maße naiv. Nachdem der Wiener SPÖ-Stadtrat Hacker kürzlich einen strengeren – aber dennoch noch viel zu laxen – Umgang mit Bettlern eingefordert hatte, kritisieren mit Kirchenbeiträgen zwangsfinanzierte Organisationen der katholischen Kirche nun die „unmenschliche“ SPÖ.
Hacker hatte bloß ein strengeres Vorgehen gegen organisiertes Betteln gefordert – ob das auch durchgesetzt wird, steht freilich auf einem anderen Blatt. Von einem Bettelverbot war leider nicht einmal die Rede.
Dennoch rief das sogleich die Caritas Wien und Salzburg auf den Plan, die davor warnen, Bettler zu „kriminalisieren“. Dabei hatte Hacker nur von „organisierten Bettlern“ gesprochen. Die sind automatisch kriminell. Aber das geht der Caritas nicht in den Sinn. Und so warnt man: „Damit wird nicht die Armut bekämpft, damit werden armutsbetroffene Menschen bekämpft.“ Organisierte Bettler, die teuer aus Rumänien oder sonst wo anreisen, sind also armutsbetroffen. Da erübriget sich alles weitere.
Ein Schäufelchen drauf legt dann noch die selbsternannte „Katholische Aktion“. Sie kritisierte gar noch die „Sozialkürzungspolitik der türkis-blauen Regierung“ und sprach im gleichen Atemzug von einem „Menschenrecht“ auf Betteln.
Bettler haben übrigens eine eigne Lobby, die ihnen kostenlos Rechtshilfe anbietet. So viel zur Armut der Bettler, wo doch jeder weiß, wie teuer ein Anwalt ist. Warum verteilt diese geldige Lobby ihr Geld nicht?
De facto gibt es zahlreiche Organisationen, die Bettler kommerziell auf den „Straßenstrich“ schicken, ihnen den Löwenanteil des Erbettelten dann abknöpfen und sie für ihre „Leistung“ entlohnen. Betteln als Geschäftsmodell quasi. Und diese Praxis gehört verboten – und zwar sofort. Es wird mit der Dummheit spendabler Leute ein Geschäft gemacht.
Übrigens: In Wien-Hietzing hat gestern ein ach so armer Bettler eine Pistole gezückt. Nachdem er in einem Geschäft als armseliges Hascherl getarnt einen Zettel mit einer Geldbitte vorgezeigt hatte und abgewiesen worden war, zog er eine Pistole, um sich auf andere Weise zu seinem Unrecht zu verhelfen.
Soll er doch seine Pistole verkaufen – kann er gewiss drei Tage vom Erlös leben! Da spricht die „Caritas“ dann von „Armutsbetroffenheit“ – was jeder vernünftig denkende Mensch ganz und gar nicht nachvollziehen kann.
[Autor: A.L. Bild: www.flickr.com/Red Greg Lizenz: CC BY 2.0]