Lückenbüßer Nawalny: Russland, das erklärte Feindbild der EU

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Der russische Außenminister Sergej Lavrov zeigte sich in einem Interview erzürnt über „Arroganz und das Gefühl eigener Unfehlbarkeit“ der westlichen Partner.

Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny war am 22. August in die Charité Berlin eingeliefert worden, nachdem er wohl zwei Tage zuvor auf einem Inlandsflug in Sibirien mit dem aus der Soviet-Union entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden war.

Dass die Länder der EU alles daransetzen, eine friedliche und vernünftige Politik mit Russland zu boykottieren, wird zunehmend offensichtlicher. Die zuletzt angekündigten wirtschaftlichen Sanktionen – nichts weiter als ein Schuss ins eigene Knie – sind der Beweis für die arrogante Selbstgefälligkeit der Europäer. An der Causa Nawalny, erkennt man, dass nun jeglicher Anstand der westlichen Staaten verloren gegangen ist.

„Gäbe es Alexei Nawalny nicht, würde man sich noch irgendetwas als Vorwand zur Einführung zusätzlicher Sanktionen einfallen lassen.“, sagte Lavrov bezüglich der deutschen und westlichen Haltung gegenüber Russland. Man verlange eine Art Geständnis der russischen Regierung.

Während man in Berlin die Handhabung Nawalnys als glückliche Umstände bezeichnete, liegt es nahe, dass das ohne den Professionalismus der Flugzeugbesatzung, der Flughafen- und Lotsendienste, der Rettungswagenbesatzung und der Ärzte im Notfallkrankenhaus Nr. 1 von Omsk, das Leben Nawalnys schon längst erloschen wäre.

Bemerkenswert ist, dass auch das verlangte Rechtshilfeersuchen der Generalstaatsanwaltschaft Russland blieb über eine Woche unbeantwortet.

„Deutschlands Außenamt übergab das Ersuchen nicht an das Justizministerium, an das dieses Schreiben der russischen Generalstaatsanwaltschaft adressiert war. Dann erklärte man, dass alles an die Staatsanwaltschaft in Berlin überstellt worden sei – aber wir ohne Einverständnis der Angehörigen [Nawalnys] nichts bekommen würden.“, erklärte Lavrov.

Inzwischen adressierte man ein neues Ersuchen über die Bereitstellung zusätzlicher Erklärungen der behandelnden Ärzte, Informationen und Kopien von Dokumenten, die die Diagnose und Behandlung Nawalnys betreffen.

Zusätzlich erdreistete sich deutschen Regierung, Russland vorzuschreiben, wie man zu ermitteln habe und gleichzeitig auch noch zu unterstellen, Russland sei an einer Aufklärung in der Sache Nawalny nicht interessiert. Laut Außenminister Lavrov liegt nichts der Wirklichkeit ferner. Im Interview erklärte der Chef Diplomat die Vorfälle und Vorgänge folgendermaßen:

„Wir werden aufgefordert, eine strafrechtliche Ermittlung einzuleiten. Wir haben Gesetze, gemäß denen wir nicht einfach aufs Wort glauben dürfen, wenn eine strafrechtliche Ermittlung eingeleitet werden soll. Gewisse Prozeduren müssen eingehalten werden. (…)

Alle sind nur auf ein strafrechtliches Verfahren erpicht. Doch hätten wir unmittelbar heute ein strafrechtliches Verfahren eröffnet wofür wir allerdings bislang keine rechtliche Grundlage haben – und gerade deshalb ersuchte am 27. August die Generalstaatsanwaltschaft Rechtshilfe von der deutschen Seite, oder gleich am Anfang, als es passierte – was wäre dann unternommen worden? Man hätte den Piloten und die Fluggäste des Flugzeugs befragt, die Ärzte. Und all das wurde getan; es wurden die fünf Personen befragt, die Nawalny begleiteten und an den Vortagen an verschiedenen Events teilnahmen, bis er das Flugzeug bestieg; befragt wurden diejenigen, die auf den Flug Tomsk – Moskau warteten und sich mit ihm zusammen in der Bar etwas gönnten; man fand heraus, was sie bestellten und was er trank. Die sechste ihn begleitende Person, eine Dame, ist geflüchtet, wie Sie wissen; es heißt, gerade sie übergab die Flasche an das deutsche Labor. All das wurde getan. Selbst wenn man all das ein Strafverfahren nennen würde, können wir weiter nichts unternehmen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedi/Сайт Правительства Российской Федерации Lizenz: CC BY 3.0]

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