Schaden von mehr als einer halben Million Euro

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Wie die Kronenzeitung berichtet, hat H.C. Strache seine damalige Partei, die FPÖ, um mehr als 580.000 Euro geprellt haben.

Der Ex-FPÖ-Chef bestreitet alle Vorwürfe und betont, alle privaten Ausgaben auch selbst bezahlt zu haben.

Man braucht nicht unbedingt ein „Politik-Insider“ zu sein, um zu wissen, dass Spitzenkandidaten ein ungeheures Pensum an Veranstaltungsbesuchen und Werbeaufträgen für die Partei zu erledigen haben. Bei manchem Zeltfest, Stammtisch oder auch Feuerwehrfest, wird von den Veranstaltern auch erwartet, dass der Politiker einlädt oder zumindest einen Preis stiftet. Das ist nicht nur bei der FPÖ so, sondern auch bei den Türkisen, den Grünen, den Roten und natürlich auch bei den NEOS.

Nimmt man nun die von den Ermittlern angeblich aufgedeckte Summe von 580.832,82 Euro, so ist das ein ordentlicher Brocken den so leicht niemand der FPÖ rückerstatten wird. Diese ist nämlich die Leidtragende und nicht eine andere private oder auch öffentliche Person.

Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass sich seinerzeit Jörg Haider, ein Vorgänger Straches, eine jährliche Spesenpauschale von 12.000.000 Schilling vom Parteivorstand genehmigen hat lassen. Es ist unbestritten, dass Haider, wie auch Strache einen ungeheuren persönlichen Einsatz zeigten und mit großer Sicherheit auch beachtlichen Aufwand für ihre Partei getätigt haben. Haider war als Jurist im Vorteil, und konnte auch die entsprechenden rechtlichen Vorkehrungen treffen. Strache dürfte in seinem diesbezüglichen Vorgehen deutlich unbedarfter gewesen sein.

So kommt es auch, dass neben ihm und seiner Frau Philippa auch seine ehemalige Büroleiterin und zwei Leibwächter unter Beobachtung der Staatsanwaltschaft Wien stehen.

Was überaus bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass von den Medien und den politischen Mitbewerbern die FPÖ geprügelt wird. Sie ist in diesem Fall, wenn überhaupt, die Leidtragende.

Nach dem Zusammenbruch der Ibiza-Geschichte, sind es eigentlich nur mehr die illegalen Fallensteller und jene Journalisten, die den sinnzerstörenden Zusammenschnitt des sieben Stunden dauernden Videos  verantworten werden müssen.

Was dieser Defakto-Freispruch der FPÖ bei den Wiener Wahlen allerdings noch bringen kann, werden wir wohl erst am 11. Oktober erfahren. Die Umfragen und auch die Stimmung im Dritten Lager ist derzeit erheblich verbesserungsfähig.

[Autor: W.T. Bild: Wikipedi/Werner FaymannTV-Diskussion der Spitzenkandidaten Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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