Nächtliche Tragödie am Achensee

by admin2

Autor: E.K.-L. Bild: Parlamentsdirektion / Raimund Appel Lizenz: –


Alexander Schallenberg versucht sich von Kurz freizuspielen

Bekanntlich trafen Bundeskanzler und Gesundheitsminister am Donnerstag, den 18. November, in Pertisau am Tiroler Achensee mit den Landeshauptleuten zusammen. In der Nacht auf Freitag stimmte Schallenberg einem Lockdown auch für Geimpfte  zu. Die Wiener Tageszeitung „Die Presse“ vermeldet in diesem Zusammenhang geradezu Unglaubliches:

Kurz und Schallenberg sollen noch vor dem Treffen vereinbart haben, einen Lockdown zu verhindern. Wann genau Schallenberg seine Meinung änderte, ist nicht überliefert. Fixiert wurde die Maßnahme um halb drei Uhr morgens am Achensee.

Es darf die Aussage von Sebastian Kurz Mitte September in Erinnerung gerufen werden: Für jeden, der geimpft ist, ist die Pandemie vorbei. 

Mit seinem nächtlichen Umfaller – durch den er Sebastian Kurz in höchstem Maße desavouiert, sozusagen aufs Herrl schnappt – legt Schallenberg die Axt an die Wurzel seines Verhältnisses zum Vorgänger im Kanzleramt. Ein Vertrauensverhältnis, das eine klare Über- und Unterordnung kennt. Weil Schallenberg in der Volkspartei keinerlei Hausmacht besitzt. Nebenbei: Auch seine Volkstümlichkeit hat enge Grenzen, ein Zugpferd schaut anders aus.

Was ist da in den Kanzler gefahren? Hat ihn das Begrüßungsschnapserl der Pertisauer Blasmusik in einen Rauschzustand versetzt, der ihn glauben ließ, er könne tatsächlich etwas ganz alleine entscheiden? Auch gegen den Willen des Herrn und Meisters?

Sebastian Kurz wird sich den Affront wohl merken. Und den Gegenschlag vorbereiten. Schallenbergs Halbwertzeit dürfte kürzer sein als bisher angenommen. Da wird ihm auch der Beistand alt-schwarzer Landeshäuptlinge nichts nützen. Wie heißt es so schön im Volksmund: Aufmucken? Bluat spucken!

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