NEOS für eine gigantische Blutspender-Bürokratie?

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Ein Beispiel für bürgerferne Oppositionspolitik

Was, Sie haben noch nie von Yannick Shetty gehört? Dann ist es höchste Zeit, Ihr Allgemeinwissen auf den neuesten Stand zu bringen.

Laut Wikipedia wird Yannick Shetty 1995 als Sohn eines Inders und einer Österreicherin mit koreanischen Wurzeln in Wien geboren, er ist bekennend homosexuell. Shetty gehört als Mitglied der NEOS-Fraktion dem Nationalrat an und ist deren Sprecher in Angelegenheiten der LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender, also Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender).

Herr Shetty wendet sich nun an die Öffentlichkeit. Weil er sich diskriminiert fühlt. Er darf nämlich nicht Blut spenden. Denn in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS erklärt der grüne Sozialminister Rudolf Anschober, man müsse einen Unterschied zwischen hetero- und homosexuellen Spendern machen. Bei Männern, die mit Männern geschlechtlich verkehren – dabei handelt es sich um Penis-Mund- sowie Penis-Anal-Verkehr –, bestehe ein hohes Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten wie etwa HIV. Deswegen schließe die Blutspender-Verordnung in ihrer aktuellen Fassung (BGBl II Nr. 371/2019) Homosexuelle, die innerhalb der letzten zwölf Monate gleichgeschlechtlichen Sex gehabt haben, vom Blutspenden aus. Zum Schutz der Patienten, die zum Beispiel bei schweren Operationen Fremdblut benötigen.

Im Übrigen könnte sich ein großer Teil der Bevölkerung „diskriminiert“ fühlen, da gemäß § 5 Abs. 1 der erwähnten Verordnung Personen unter 18 sowie über 65 Jahren generell von Blutspenden ausgeschlossen sind. Außerdem Erstspender ab dem 60. Geburtstag. Das allein betrifft vierzig Prozent aller Bürger. Dazu kommen nach § 5 Abs. 1 weitere zwanzig Fallgruppen. Darüber hinaus sind 36 (!) Personengruppen zeitweilig vom Blutspenden ausgeschlossen.

Damit befinden sich Österreichs Vorschriften im Einklang mit internationalen Normen, die Ergebnis umfangreicher Forschungen sind.

Der Abgeordnete Yannick Shetty und die NEOS sind damit nicht einverstanden. Sie verlangen eine individuelle Untersuchung jedes einzelnen Homosexuellen, der Blut spenden will. Dies wäre ein enormer Aufwand, ohne ein Restrisiko ausschließen zu können. Das mutet seltsam an, trommeln doch die NEOS seit Jahr und Tag für einen schlanken Staat.

[Autor: E.K.-L. Bild: www.wikipedia.org/Iness01 Lizenz: CC BY-SA 4.0]

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