Doskozil: Julia gibt ihrem Romeo einen Korb

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Storno des Postenschachers nach Unmut der Bürger

Das Valentinstags-Geschenk Ihres Verlobten Hans Peter Doskozil gibt ihm seine Julia Jurtschak schon am nächsten Tag zurück. Die sympathische 36-Jährige will nunmehr doch nicht als Referentin im Büro des Landeshauptmanns werken. Ihre Aufgabe hätte darin bestanden, in jedem burgenländischen Bezirk einen sogenannten Sozialmarkt aufzubauen, sohin eine günstige Einkaufsmöglichkeit für die ganz Armen.

Der Nebeneffekt: Hans Peter würde durch die Tätigkeit seiner Frau Gemahlin (das wird sie ab Mai sein) den Nimbus des fürsorglichen Landesvaters zugewiesen bekommen. Daraus wird jetzt nichts. Obwohl der ORF am Abend des Valentinstages in seiner regionalen Sendung „Burgenland heute“ bloß ganz lapidar meldete, Dosko habe seine Gefährtin in seinem Büro angestellt, regte sich im Burgenland der Unmut. Das Bild des Landeshauptmannes verdüstert sich durch die Affäre gewaltig. Da bleibt nichts mehr vom überkorrekten Landesvater. Die Hoffnung vieler in der SPÖ, es käme mit Dosko ex oriente lux, ist damit obsolet.

Wieder einmal zeigt sich, wie dünn die Firnis der Korrektheit bei roten Spitzenpolitikern ist. Voriges Jahr versucht der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser – gleich Dosko politisch ein kluger Kopf – auf sagenhaft patscherte Weise seinen Sohn ins EU-Parlament zu hieven. Auch Rendi-Wagner gehört dazu: Sie macht sich für das öffentliche Schulsystem in Form einer Gesamtschule stark, damit auch Kinder aus der Unterschicht die gleichen Chancen haben. Stichwort: Gesunde Durchmischung, auch mit den Kindern der Migranten. Dann wird jedoch publik: Die Frau Pamela schickt ihre beiden Töchter in eine teure Privatschule … Der rote Parteiadel feiert fröhliche Urständ!

Zugegeben, Nepotismus, Kastendenken und Promigeilheit gibt es überall, aber in einer Partei, die sich für Chancengleichheit starkgemacht hat und angeblich noch immer starkmachen will, sieht man dergleichen mit besonderem Bedauern. Da fällt einem das Schlüsselwort ein: Heuchelei.

[Autor: E.K.-L. Bild: www.wikipedia.org/Die neue SPÖ Tirol Lizenz: CC BY 2.0]

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