Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Vanellus Foto Lizenz: GNU Free Documentation License
„Energiewende“ sorgt für eine Renaissance des schwarzen Goldes
Wenn der Wind nicht weht und wenn die Sonne nicht scheint, müssen Atom- und Gaskraftwerke ans Netz gehen. Dieses Paradoxon der so genannten Energiewende mit Hilfe von „Flatterstrom“ Nuklear- und Gasindustrie zu fördern, ist bereits sattsam diskutiert worden. Nun folgt eine Rückkehr des schmutzigsten „kalorischen“ Brennstoffes überhaupt: Die Kohle. Sogar die verpönte Braunkohle muss wieder für Energie sorgen.
Grund hierfür sind die Sanktionen gegen den Gasexporteur Russland, welche im Zuge zur Eskalation zum Ukraine-Krieg, verschärft wurden. LNG aus Übersee im großen Stil muss den Ausbau der Infrastruktur abwarten. Und böte den Widerspruch des Frackings-Verbots in den meisten Ländern Europas.
Nunmehr muss Deutschland an „Flaute-Tagen“ 45 Prozent des Stroms aus der Kohle gewinnen. Damit hat das rot-grün-gelb regierte Land eine schlechtere „CO2-Bilanz“ je Kilowattstunde, kWh, als die Schwellenländer Indien und Südafrika.
Das humane Karbonzeitalter begann mit der Industriellen Revolution und setzte sich fort bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Bei der Gründung der Montanunion im Jahre 1951, der EGKS – Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl – lag der Anteil der Kohle und Koks am westeuropäischen Energiebedarf bei 83 Prozent. Öl und Gas spielten eine bedeutende, aber geringere Rolle. Zu Beginn der Siebzigerjahre hatte sich das Verhältnis von Kohle und Öl beinahe gedreht, nämlich 30:60.
Nunmehr steht es bei deutschem Strom wieder bei 45 Prozent. Und die Briten eröffneten die erste neue Kohlemine in Europa seit 20 Jahren.