Parlamentarisches Forum: Fraktionen sehen Chancen und Regelungsbedarf für künstliche Intelligenz

by John Tuscha

Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/mikemacmarketing Lizenz: CC BY-SA 2.0


Die österreichischen Parlamentsparteien haben sich im Rahmen eines Parlamentarischen Forums über die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Demokratie ausgetauscht. Dabei waren sich die Fraktionen einig über die Chancen, die diese technologischen Entwicklungen bieten, betonten jedoch auch den Bedarf einer raschen gesetzlichen Regulierung.

Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky hob in seinen Schlussworten hervor, dass die Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine große Chance für Unternehmen und die Gesellschaft darstellen. Er betonte die Notwendigkeit, diese Chancen in den Mittelpunkt des Diskurses mit der Bevölkerung zu stellen, da der Wohlstand Europas gefährdet sei, falls diese Potenziale nicht genutzt würden. Tursky unterstrich auch die Bedeutung der Wiedererlangung der digitalen Souveränität Europas und der Absicherung der Grundrechte in der digitalen Welt.

Die verschiedenen Fraktionen äußerten ihre Standpunkte und Forderungen. Die ÖVP sprach sich für gute Rahmenbedingungen für Unternehmen und Forschung sowie Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz aus. Die SPÖ betonte den Mut zur digitalen Souveränität Europas und forderte ausreichende Mittel für Forschung und Entwicklung. Die FPÖ legte den Fokus auf die Sicherstellung von Bürgerrechten und -freiheiten bei der Regulierung von künstlicher Intelligenz. Die Grünen forderten eine rasche Regulierung zum Schutz der Gesellschaft und der Umwelt. Die NEOS betonten die hohe Innovationskraft von künstlicher Intelligenz und plädierten für eine europäische Alternative mit europäischen Werten.

Das Parlamentarische Forum verdeutlichte die Vielfalt der Standpunkte und die gemeinsame Anerkennung der Chancen und Herausforderungen, die mit künstlicher Intelligenz einhergehen. Die Fraktionen sind sich darüber einig, dass eine rasche und angemessene gesetzliche Regulierung notwendig ist, um die positiven Potenziale von künstlicher Intelligenz zu nutzen und gleichzeitig die Rechte und Freiheiten der Bürger zu schützen.

Die vielfältigen Standpunkte der Fraktionen spiegeln die unterschiedlichen Schwerpunkte und Perspektiven wider. Von der Unterstützung von Forschung und Entwicklung über die Sicherstellung von Transparenz und Rechenschaftspflicht bis hin zur Betonung der digitalen Souveränität Europas – jede Fraktion bringt wichtige Aspekte in die Debatte ein.

Es ist entscheidend, dass die politischen Entscheidungsträger eine ausgewogene Balance finden zwischen Förderung von Innovation und Technologie und dem Schutz der Rechte und Freiheiten der Bürger. Eine rasche Regulierung, die ethische Aspekte berücksichtigt und auf eine umfassende gesellschaftliche Debatte aufbaut, ist von großer Bedeutung.

Österreich und die Europäische Union insgesamt sollten die Chance ergreifen, bei der Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen für künstliche Intelligenz weltweit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Nur so können wir sicherstellen, dass diese transformative Technologie zum Wohl der Gesellschaft und im Einklang mit unseren Werten eingesetzt wird.

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