Autor: B.T. Bild: Wikipedia/The White House Lizenz: public domain
In US-Präsidentschaftswahlkämpfen ist häufig von einer „October Surprise“ die Rede, also dem Bekanntwerden von Geschehnissen, welche den Wahlausgang beeinflussen können. Eine solche – und zwar böse – „Oktober-Überraschung“ gibt es nun für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Der bekannte österreichische Plagiatsjäger Stefan Weber wirft der amtierenden Vizepräsidentin vor, in ihrem 2009 erschienenen Buch „Smart on Crime“ gleich 27-mal abgeschrieben zu haben. Unter anderem soll sie Passagen aus dem linken Internetlexikon „Wikipedia“ übernommen haben.
Auf seiner Internetseite schreibt Weber: „Als wir die erste Runde unserer eingehenden Untersuchung abgeschlossen hatten, fanden wir 18 Fragmente von Plagiaten. Mittlerweile zählen wir 27. Wir fanden typische ‚Bauernopfer-Plagiate‘ (nur ein Teil des gesamten angeeigneten Textes wird zitiert) und auch Selbstplagiate/Selbstrecycling (was auch als harmlos angesehen werden könnte, während Plagiate von anderen Autoren eindeutig bösartig sind). 24 Fragmente sind Plagiate von anderen Autoren, 3 Fragmente sind Selbstplagiate von einer Arbeit, die mit einem Co-Autor geschrieben wurde.“
Webers schwere Anschuldigungen gegen Harris sind mittlerweile auch im US-Wahlkampf ein Thema. Es berichten nicht nur alle wichtigen Medien, von CNN bis zur „Washington Post“, über die Plagiatsvorwürfe gegen die Vizepräsidentin, vielmehr ist die Affäre ein gefundenes Fressen für der Republikaner. Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat JD Vance schrieb auf Twitter: „Wenn ihr einen Präsidenten mit eigenen Ideen wollt, dann müsst ihr Trump wählen. Kamala Harris hat ihre offenbar aus Wikipedia übernommen.“
Harris selbst bestreitet die Vorwürfe. Über ihren Wahlkampfsprecher James Singer lässt sie ausrichten: „Dieses Buch ist bereits seit 15 Jahren auf dem Markt, und der Vizepräsident hat in Fuß- und Endnoten eindeutig Quellen und Statistiken angeführt.“