Autor: G.B. Bild: Sebastian Bona-Kuchejda auf Pixabay Lizenz: –
Stärkste Landarmee in Europa bis 2025
Polens Verteidigungsminister und zugleich Vizeregierungschef Mariusz Blaszczak machte vor kurzem eine bemerkenswerte Ansage für die im Herbst anstehenden Parlamentswahlen. Sollte die regierende PiS – Partei für Recht und Gerechtigkeit – wiedergewählt werden, kann die polnische Bevölkerung darauf zählen, dass das mitteleuropäische Land zwischen Weißrussland und Deutschland in zwei Jahren über die stärkste Landarmee Europas verfügen werde.
Derzeit wendet Polen 16,6 Milliarden US-Dollar bzw. 2,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auf. Das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich zahlen 68,5, 55,8 bzw. 53,6 Milliarden Dollar für den Erhalt ihrer Streitkräfte. Zieht man die Ausgaben für Luftwaffe, Marine und Atomstreitkräfte ab – welche Polen durch die Vereinigten Staaten gesichert sieht – ist das Ziel durchaus erreichbar. Wenn auch ambitioniert.
Man stelle sich vor, Österreichs Verteidigungsminister kündige einen Gleichstand mit der Schweiz und Schweden an, sollte die Regierung wiedergewählt werden. Und besagter Minister wird nicht verlacht oder abgeschoben.
Polen kann sich ähnlich wie Israel keine Sicht auf die Dinge leisten, welche der Theorie und nicht der Realität entsprechen. Daher findet eine umfassende strategische Adjustierung statt. Während Deutschland sich vom ernstzunehmenden Bündnispartner zu einem Failed State entwickelt – ungeachtet von rhetorischer „Bündnistreue“ in der aktuellen Lage – setzt Polen auf die Entwicklung einer strategischen Sicherheitsinsel in Mitteleuropa. Vor allem mit Hilfe US-amerikanischer Kredite für die Errichtung von Atomkraftwerken.
Die USA werden von ihrer Gegenküstenstrategie nicht ablassen. Auch wenn sich bisherige Standorte in Hippie-Kommunen und Failed States verwandeln. Die Infrastruktur wird lediglich von einem Standort zum Nächsten verlegt.