Autor: B.T. Bilder: Stopp-Missbrauch
Filmpreis-Nominierung statt Strafprozess für Florian Teichtmeister
Am Donnerstag wird der österreichische Filmpreis vergeben. Nominiert ist dabei auch der Film „Corsage“. Das wäre an dieser Stelle keine Berichterstattung wert, wenn in diesem Film nicht Florian Teichtmeister in der Hauptrolle des Kaisers Franz Joseph zu sehen wäre.
Der ehemalige Burgschauspieler war in den vergangenen Monaten jedoch nicht wegen künstlerischer Leistungen in den Schlagzeilen, sondern wegen seiner schwerwiegenden strafrechtlichen Anklage.
Am 8. Februar hätte sich der 43-Jährige vor dem Wiener Straflandesgericht wegen des Besitzes von mutmaßlich 58.000 Computer-Dateien verantworten müssen, auf denen sexueller Missbrauch von Kindern zu sehen ist.
Doch Teichtmeister, für den die Unschuldsvermutung gilt, ließ den Prozess kurzfristig wegen einer „Erkrankung“ platzen. Inzwischen dürfte der Schauspieler wieder bei guter Gesundheit sein, denn er wurde in einem Wiener Luxus-Restaurant gesehen. Ein neuer Prozesstermin steht übrigens noch nicht fest.
Während die üblichen Moralapostel zum Fall Teichtmeister schweigen – der Grat zwischen Frühsexualisierung und sexuellem Missbrauch von Kindern ist ja ein sehr schmaler –, setzt die Initiative „Stop – Missbrauch“ ein wichtiges Zeichen. Für morgen, Donnerstag, 15. Juni, lädt sie zu einer Kundgebung vor der Marx-Halle in Wien. In einer Presseaussendung wird näher erklärt: „Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch dürfen niemals in Vergessenheit geraten und
müssen geahndet werden!
Deshalb haben wir von der Initiative ‚Stop – Missbrauch‘ am 15.06. eine Standkundgebung vor dem Globe Wien angemeldet. Ab 16 Uhr werden wir mit unserem Infostand vor Ort sein und deutlich zum Ausdruck bringen, dass es Menschen gibt, die gegen derartige Verharmlosungsversuche Gesicht zeigen!“