Weltgesundheitsorganisation warnt vor Risiken von allgemeiner Schutzmaskenpflicht
Ab Mittwoch, 1. April, gilt in Österreichs Supermärkten Schutzmasken-Pflicht – sofern welche erhältlich sind. Die von der türkis-grünen Regierung beschlossene Schutzmaskenpflicht, die noch weiter, etwa generell auf den öffentlichen Raum ausgeweitet werden könnte, ist also ein unausgegorenes Vorhaben, das von Bundeskanzler Sebastian Kurz mit der Bekämpfung des Coronavirus begründet wird: „Durch das Tragen einer Maske kann man andere Menschen schützen & die Übertragung durch die Luft reduzieren“, ließ der ÖVP-Chef über Twitter wissen.
Anderer Meinung als der zum Infektionsexperten mutierte Bundeskanzler ist Michael Ryan. Der Nothilfedirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO sieht nämlich keinen gesundheitlichen Nutzen in einer allgemeinen Schutzmasken-Pflicht. Im Gegenteil, Ryan warnt sogar vor negativen Folgen einer solchen Maßnahme, wenn die Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dadurch infizieren. „Unser Rat: wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist“, wird der WHO-Direktor von Medien zitiert.
Unbekannt ist, ob der sogenannte „digitale Krisenstab“ im Bundeskanzleramt die Aussagen von Ryan und der WHO als „Fake News“ qualifizieren wird. Schließlich stehen diese ja in Widerspruch zu der von Kanzler Kurz verkündeten Regierungslinie, die sich wiederum auf „Experten“ stützt.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, was die Hinweise der Bundesregierung auf ihre Experten soll. Der freiheitliche Klubobmann Herbert Kickl schlägt deshalb vor, dass die Experten, auf die sich die Bundesregierung in ihren Entscheidungen während der Corona-Krise stützt, im Parlament, etwa im Budgetausschuss, ihre Einschätzungen und Argumente präsentieren sollen. Außerdem kritisiert Kickl, dass es in Österreich in Bezug auf die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit keine Diskussionskultur gäbe und abweichende Positionen als „Fake News“ abgestempelt werden.
[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Hamed Malekpour Lizenz: CC BY 4.0]