Autor: A.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY 2.0
Ex-US-Präsident Donald Trump stellte nun seine eigene Social-Media-Plattform vor, nachdem er bereits seit Monaten auf Twitter und Facebook gesperrt ist. Damit möchte er die „Tyrannei der verbotswütigen Big-Tech-Unternehmen“ bekämpfen.
Zuvor entschied auch ein Richter, Trump bei Twitter und Facebook wieder zuzulassen. Doch die Rufe des Gesetzes blieben unerhört. Um dem Republikaner keine Bühne zu bieten, sperrte man ihn einfach monatelang. Das ist nicht nur unlauter an sich – es ist auch illegal und entbehrt somit jeglichem Freiheitsdekret in der westlichen Welt.
Die Trump Media & Technology Group (TMTG) werde die „TRUTH Social-App“ am Anfang nächsten Jahres auf den Markt bringen. Sein Netzwerk soll sich als „Rivale des liberalen Medienkonsortiums“ des Silicon Valley etablieren.
„Ich habe TRUTH Social und TMTG gegründet, um mich gegen die Tyrannei von Big Tech zu wehren. Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine riesige Präsenz auf Twitter haben, während der amerikanische Lieblingspräsident zum Schweigen gebracht wurde. Das ist inakzeptabel“, sagte Trump in einer Erklärung und fügte hinzu, dass die Plattform „mit der Mission gegründet wurde, allen eine Stimme zu geben“.
Beta-Test ssollen für ausgewählte Nutzer bereits in den kommenden Monaten beginnen. Weiters spielt das Unternehmen mit dem Gendanken einen On-Demand-Abonnement-Videodienst mit dem Namen TMTG+ einzurichten. Dieser soll laut Trump „no-woke Unterhaltungsprogramme, Nachrichten, Podcasts und mehr bieten“.
Trumps Ankündigung gingen auch nicht am Twitter-CEO Jack Dorsey vorbei. Er merkte an, dass der Benutzername @jack bereits vergeben sei, und wies auf Werbefotos für die neue App hin, die den Twitter-Chef auf nicht ganz so subtile Weise aufs Korn nehmen.
Bemerkenswert ist, dass Dorsey ebenfalls zugab, dass seine Plattform möglicherweise eine Grenze überschritten habe, als sie im vergangenen Jahr eine Untersuchung der New York Post blockierte, die die potenziell korrupten Geschäfte des jetzigen Präsidentensohnes Hunter Biden aufdeckte. Zudem gab es ein Verbot für Nutzer, die Geschichte in direkten Nachrichten teilten. Dorsey sagte später, dass die Art und Weise, wie die Angelegenheit gehandhabt wurde, „inakzeptabel“ war. Anschließend erlaubte er, die Geschichte der Post wieder auf seiner Plattform zu veröffentlichen. Wie sich herausstellte, vergrößerte das Verbot des Artikels nur seine Online-Reichweite und bewirkte damit genau das Gegenteil des beabsichtigten Effekts.
Anfang dieses Monats reichten die Anwälte Trumps eine Klage ein, in der sie einen Bundesrichter in Florida aufforderten seine Konten wieder freizugeben. Sie argumentierten, dass der Social-Media-Riese von den Demokraten im Kongress „gezwungen“ wurde. Der Vorgänger Bidens sollte wegen des Aufstands vom 6. Januar dauerhaft von der Plattform gesperrt werden. In einer separaten Klage forderte der ehemalige Präsident das Gericht außerdem auf, sein Facebook-Konto wiederherzustellen, mit der Begründung, dass Facebook „die Aussichten der Republikanischen Partei bei den Wahlen 2022 und 2024 irreparabel zu schädigen droht“.