… Volk vs. System. Tatkraft vs. Darstellung.
Amerika auf dem Weg zur letztendlich entscheidenden Wahlschlacht. Nur noch wenige Tage trennen uns vom 3. November 2020. Dem Tag der Entscheidung. Judgement Day.
Wenige Male war eine Entscheidung derart offenkundig wie geschichtsträchtig. Oftmals wird das Prädikat historisch, bedeutsam, entscheidend etc. missbräuchlich verwendet, um eine künstliche Spannung zu erzeugen, welche gar nicht vorhanden ist. Geschweige denn ein Kontrastprogramm zwischen den Kandidaten.
Nun ist es wirklich so weit. Hinter der Entscheidung zwischen Trump und Biden steckt mehr als nur eine Wahl zwischen zwei Grautönen. Oder zwei Geschmacksrichtungen. Es handelt sich vielmehr um eine Wahl zwischen zwei vorgezeichneten Wegen.
Dem vorgezeichneten Weg der Restauration, der Resilienz, der Wehrbereitschaft, der Widerständigkeit, der Zukunftsträchtigkeit von Traditionen und Werten. Oder dem vorgezeichneten Weg der Selbstaufgabe, der „Cancel Culture“, der Abhängigkeit, dem Internationalismus, dem Globalismus, dem Wahnsinn verkleidet im Gewande der Vernunft.
In der ersten Debatte zwischen Trump und Biden trafen die besagten Konzepte massiv aufeinander. Schnell war das passende Branding gefunden. Trump unterbricht. Trump stört. Trump pöbelt. Trump ist unpräsidiabel.
Bidens Schläge unterhalb der Gürtelline – wie Clown – waren der Notwehr geschuldet.
Nun die zweite Debatte. Keine Unterbrechungen, keine Beleidigungen, keine Tiefschläge. Den Wünschen des Mainstreams wurde Folge geleistet. Mit welchem Ergebnis?
Der Profi-Schauspieler Biden konnte seinen 50-jährigen Erfahrungsschatz an Inszenierungskunst frei und ungestört entfalten. Wenn einer gegen die eingefahrenen Regeln spielt, die der Aufrechterhaltung der Polit-Show dienen, dann wird der Druck erhöht, dass er gefälligst nach den Regeln zu spielen hat. Es sind die Regeln des Schauspiels. Nicht die Regeln der Realität.
Und trotzdem konnte der Herausforderer punkten. Nicht der Herausforderer gegen den amtierenden Präsidenten. Sondern der Herausforderer des Systems. Denn der Amtsinhaber ist noch immer der Herausforderer des Deep State, des Sumpfs, des Mainstreams, der Bürokraten, der Never Trumper.
Es ist noch immer ein Kampf des Volkes, repräsentiert durch Trump, gegen das System, repräsentiert durch Biden. Der präsidiable, seriöse Präsidentendarsteller gegen den entschlussfreudigen, schlagkräftigen Außenseiter.
Was will das amerikanische Volk? Einen salbungsvollen Grüßaugust, mit Radikalen im Hintergrund, die alles einebnen werden oder einen mutigen, tatkräftigen Mann, der vier Jahre lang bewiesen hat, gegen alle Widerstände standzuhalten?
Es gibt Jahre, wo Debatten entscheiden. Es gibt Jahre, wo Hoppalas entscheiden. Es gibt Jahre, wo einschneidende Ereignisse entscheiden. Und es gibt Jahre, wo die gesamthafte Erzählung entscheidet.
2020 ist so ein Jahr. Und die Erzählung spricht für Trump. Dem Präsentanten des Volkes. Und nicht dem Präsentanten der Darsteller.
[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/The White House from Washington, DC Lizenz: -]