Ob es für die Europäische Volkspartei (EVP) eine gute Idee ist, es sich mit Viktor Orbáns Fidesz zu verscherzen, wird sich noch weisen. Jedenfalls gewinnt Fidesz (und die mit ihr auf einer Liste kandidierende christdemokratische KNDP) kontinuierlich an Zustimmung. Nach einer am Freitag, dem 3. Mai, veröffentlichten Umfrage (5.000 Personen) wollen 57 Prozent der sicheren Wähler Fidesz wählen. Damit liegt Orbáns Lager noch einmal um 10 Prozentpunkte über der Parlamentswahl im April 2018, die bekanntlich eine Zwei-Drittel-Mandatsmehrheit brachte.
Auf der Grundlage dieser Meinungsumfrage würde Fidesz 14 von 21 EU-Mandaten gewinnen. Das sind zwei mehr als bisher. Die neuerdings auf Linkskurs segelnde Jobbik und die Postkommunisten können mit je zwei Sitzen rechnen, die Gruppe um den landesweit verhassten Ex-Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány (dem sogenannten „Lügen-Premier“) mit bloß einem. Was die beiden restlichen Sitzen anlangt, so dürften sie an politische Kleinstlebewesen wie die linksgrüne LMP („Politik kann anders sein“) sowie die Momentum-Bewegung des Conchita-Wurst-Imitators András Fekete-Györ gehen.
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