Vertrauenindex: Regierung und VdB am absteigenden Ast

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Autor: A.R. Bild: Wikipedia/Peter LechnerPress Photographer Lizenz: CC BY-SA 4.0


Das Vertrauen in österreichische Politiker sinkt massiv. Auch der Bundespräsident, der seit jeher an der Spitze im Ranking war, büßte zehn Vertrauenspunkte ein.

Wie die Zahlen belegen, erreichen nur fünf von 27 abgefragten Politikern einen positiven Vertrauenswert, also mehr positive als negative Urteile.

Das Vertrauen wird mehrmals jährlich abgefragt. Der Saldo aus den Werten ergibt den Vertrauensindex. Bei der aktuellen Umfrage wurden 933 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte zwischen 12. und 13. Juli befragt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 3,1 Prozent.

Laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer hatte der letzte Vertrauensindex von März bereits die niedrigsten Vertrauenswerte seit Beginn des Vertrauensindex vor mehr als 20 Jahren ausgewiesen. Nun habe sich der Rückgang des Vertrauensniveaus weiter fortgesetzt.

Hauptgrund dafür sei die Unzufriedenheit der Bevölkerung sowohl mit der Kommunikation als auch mit den Maßnahmen in Zusammenhang mit der Teuerung und Energieversorgung. Das seit mehr als zwei Jahren bestimmende Corona-Thema sei „völlig in den Hintergrund gerückt“.

Auf dem ersten Platz liegt Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit einem Saldo von 32 Punkten (zehn Vertrauenspunkte weniger als noch im März). Danach kommt Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) mit einem Saldo von 13.

Noch im Plus folgen dahinter die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), die gegenüber März drei Punkte auf 12 verlor, Justizministerin Alma Zadic (Grüne) mit minus neun auf sieben Punkte und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) mit einem Saldo von zwei.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verliert seit März 13 Punkte und stürzt auf einen Vertrauenssaldo von Minus neun ab. Im gleichen Ausmaß verliert Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) und fällt auf einen Wert von Minus 25 zurück. Den größten Verlust mit minus 14 auf minus 20 muss Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hinnehmen.

Einen Vertrauensverlust verzeichnet aber auch der grüne Vizekanzler Werner Kogler (minus 8 auf minus 13) sowie die Klubobleute von SPÖ (Pamela Rendi-Wanger minus fünf auf minus elf), Neos (Beate Meinl-Reisinger minus sechs auf minus zehn), Grünen (Sigrid Maurer minus eins auf minus 26) und ÖVP (August Wöginger minus sieben auf minus 35).

Einzig FPÖ-Chef und -Klubobmann Herbert Kickl kann sieben Vertrauenspunkte dazugewinnen, befindet sich aber mit einem Saldo von minus 60 weiterhin auf dem letzten Platz.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) konnte gegen den negativen Trend zehn Vertrauenspunkte zulegen und erreicht einen „vergleichsweise akzeptablen Wert“ von minus acht Punkten.

„Hauptgrund dürfte sein, dass er zuletzt mehr den Sozialminister gegeben und soziale Themen bespielt hat wie die Pflegereform und Unterstützung der sozial Schwachen angesichts der galoppierenden Teuerung“, so Bachmayer abschließend.

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