Autor: B.T. Bild: Flickr/Jay Galvin Lizenz: CC BY 2.0

Premierminister von Quebec sorgt sich über Niedergang der französischen Sprache

Wirtschaftsmigranten sollen künftig nur mehr dann nach Quebec, einwandern dürfen, wenn sie Französisch können. Das sagte der Premierminister der französischsprachigen kanadischen Provinz, Francois Legault, bei einem Pressegespräch anlässlich des Beginns seiner zweiten Amtszeit. Der Politiker der Partei Coalition Avenir Quebec sagte, das Ziel sei, bis 2026 nur frankophone Wirtschaftsmigranten in Quebec einwandern zu lassen.

Legault sagte außerdem, dass 80 Prozent der Wirtschaftsimmigranten während seiner vorherigen Amtszeit Französisch sprachen, während bei früheren Regierungen der Anteil der Wirtschaftsmigranten, die Französisch konnten, nur zwischen 40 und 50 Prozent lag. Quebec ist für die Erteilung von etwa 65 Prozent der Niederlassungsbewilligungen verantwortlich. Für den Rest sind die kanadischen Bundesbehörden zuständig, darunter fallen etwa Flüchtlinge oder Familienzusammenführungen.

Legault begründet sein Vorhaben mit der Sorge über den Niedergang der französischen Sprache in Quebec. „Der Niedergang der französischen Sprache ist eine existenzielle Frage für Quebec, im wahrsten Sinne der Existenz unserer Nation“, sagte der Premierminister. Das rund 8,5 Millionen Einwohner zählende Quebec ist die einzige kanadische Provinz mit französischer Bevölkerungsmehrheit.

Unter Berufung auf Daten der kanadischen Statistikbehörde erklärte Legault, die Zahl der Menschen, die zu Hause in Quebec hauptsächlich Französisch sprechen, sei von 82,3 Prozent im Jahr 2001 auf 77,5 Prozent im Jahr 2021 gesunken. Und in Montreal, der größten Stadt der Provinz, sank der Anteil auf unter 50 Prozent.

Die Volkszählung 2021 wiederum hat ergeben, dass 80 Prozent der Arbeitnehmer in Quebec während der Arbeit hauptsächlich Französisch verwenden und 14 Prozent Englisch. Und fünf Prozent gaben an, beide Sprachen gleichermaßen zu verwenden.