„Zensurdienst“ Twitter wächst trotz Trump Sperre

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Im Jänner ist die Nutzerzahl schneller gewachsen als im Durchschnitt der letzten vier Jahre. Twitter gab ungewöhnlicherweise die Daten preis – offensichtlich wegen Trump.

Die Aktie gab in einer ersten Reaktion auf die Zahlen im nachbörslichen Handel zunächst um fünf Prozent nach, drehte dann aber ins Plus und legte zeitweise um mehr als drei Prozent zu.

Der Twitter-Chef Jack Dorsey betonte allerdings, dass sein Dienst nicht allein von News und Politik abhänge – und somit auch nicht von der Trump Causa: „Wir sind eine Plattform, die ganz offensichtlich größer als jedes einzelne Thema und jeder einzelne Account ist“, so Dorsey, in einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den aktuellen Quartalszahlen.

Den Zuwachs der Nutzer zählte der Dienst nun mehr nur, wenn er den Benutzer in seiner eigenen App oder in der Web-Version mit der Werbung erreichen kann. Die Anzahl stieg binnen drei Monaten von 187 auf 192 Millionen. Die Sperren hätten nur einen „kleinen, aber messbaren“ negativen Effekt auf die Nutzerzahlen gehabt.

Der Nachrichtendienst war im US-Wahlkampf und während der Coronakrise laut eigener Aussage härter „gegen extremistische Ansichten und Falschinformationen vorgegangen“. Die „Härte“ der Aussage, bestimmte der Nachrichtendienst aber selbst. Zudem kontrollierte Twitter ob die Postings von „rechts“ oder „links“ kommen. Die in den USA als Terrorgruppe eingestufte linksextreme „Antifa“ verfügt zum Unterschied von Trump noch über zahlreiche Nutzerkonten – offenbar ohne Zensurprobleme.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 28 Prozent auf rund 1,29 Milliarden Dollar (etwa 1,1 Mrd. Euro). Der Quartalsgewinn sprang von knapp 119 Millionen Dollar auf 222 Millionen Dollar. Für das laufende Quartal rechnet Twitter mindestens mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 940 Millionen Dollar.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/MatthewKeys Lizenz: CC BY 3.0]

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