Hacker manipulieren Trinkwassers in Florida

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Einer oder mehrere Täter haben das Computersystem manipuliert und den Anteil des Natriumhydroxidanteil mehr als verhundertfacht.

Wie das Scheriff  Departement des Bezirks Pinellas erklärte, konnten die Mitarbeiter der Anlage jeglichen Schaden verhindern. „Zu keiner Zeit gab es eine signifikante negative Auswirkung auf das behandelte Wasser”, versicherte Bon Gualtieri den Behörden am Montag (Ortszeit).

Der Fall wird nun von der Bundespolizei FBI untersucht. Denn bislang gibt es keine Spuren zu den Tätern, beziehungsweise keine Verdächtigen. Außerdem sei noch unklar, ob der Zugriff überhaupt aus den USA, oder gar aus dem Ausland erfolgt sei.

Der chemische Stoff Natriumhydroxid wird zur Regulation des Säuregehalts des Wassers und zur Entfernung von Metallen verwendet. Wenn die Änderung nicht sofort bemerkt worden wäre, hätte es nur zwischen einem und eineinhalb Tage gedauert, bis das manipulierte Wasser die rund 15.000 Einwohner verseucht  hätte.

Obwohl bisher kaum Fälle von „Cyber-Sabotagen“ aufgetreten sind, gelten Hacker-Angriffe auf Infrastruktur wie eben Wasseraufbereitungsanlagen oder Kraftwerke als absolutes Horrorszenario.

Einer der bekannteste Angriff erfolgte im Dezember 2015 in der Ukraine, ein großflächiger Stromausfall. Der Hack wurde russischen Programmierern zugeschrieben. Häufigere Angriffe erfolgten in Form vom Erpressungstrojanern, die Computer von Privatpersonen befielen.

Außerdem sabotierte der im Jahr 2010 entdeckte Stuxnet-Virus, Anlagen zur Uran-Anreicherung im Iran. Westliche Geheimdienste  hackten die spezielle Software der Industrieanlagen von Siemens.

Wie die auf IT-spezialisierte Analysefirma F-Secure betonte, sind die meisten Infrastrukturen von diversen „Cyberattacken“ nicht ausreichend gefeit: „Viele Systeme wurden vor Jahrzehnten eingerichtet, vor Stuxnet und bevor eine Internet-Verbindung rund um die Uhr üblich war”. Wie Prüfungen von Angriffsversuchen auch zeigten, konnten sich Hacker, die auch im Auftrag von Regierungen handelten, teilweise Jahre Zeit lassen, um in Systeme einzudringen.

Das aktuelle Beispiel in Florida bestätigt einmal mehr das hohe Gefahrenpotenzial von Hackerangriffen. Falls man sich künftig nicht entsprechend schützt, könnten massive Schäden auftreten, die selbstverständlich auch Menschenleben kosten können.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/Kephir at English Wikipedia Lizenz: -]

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