Stadt Wien privatisiert „leistbares Wohnen“

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Autor: A.L. Bild: Wikipedia/SPÖ Presse und Kommunikation Lizenz: CC BY SA 2.0


Im Vorstand: Thomas Drozda

Während sich die Stadt Wien im Wahlkampf gern ihr Engagement für leistbares Wohnen auf die Fahnen heftet, privatisiert sie im Hintergrund still und leise eines ihrer sogenannten „Prestigeprojekte“: So verkauft die Wien Holding demnächst wohl ARWAG, das sie gemeinsam mit der Erste Bank hält, an den Immobilieninvestor Klemens Hallmann. Von 63 Prozent privatisiert sie 26 Prozent, die Erste Bank ihre gesamten 19 Prozent. Fließen sollen für die knapp 45 Prozent zwischen 120 und 150 Millionen Euro – nicht gerade viel, bedenkt man, dass die ARWAG laut „Standard“ in Summe Wohneinheiten mit einer Gesamtnutzfläche von 360.000 Quadratmetern halten soll. In ihrem Eigentum dürften knapp 2.750 Wohneinheiten, 81 Geschäfte und mehr als 6.000 Parkplätze stehen. Hinzu kommt, dass sich gerade mehrere Großprojekte in Bau befinden.

Zwar behält die Stadt noch immer knapp die Mehrheit, da auch ein der Stadt zugeordneter „Fond für temporäres Wohnen“ noch 13,5 Prozent hält. Warum die Sache, die sich laut Sprecher der Wien-Holding zurzeit in der „finalen Phase“ befindet, allerdings nicht international ausgeschrieben wurde, ist nicht bekannt. Vielmehr sollen bloß einige wenige Interessenten wie Michael Tojner oder eben Hallmann angefragt worden sein.

Vorstand des millionenschweren Fonds ist übrigens ein alter Bekannter: Porschefahrer und Luxusuhrenträger Thomas Drozda, der sich nach seiner desaströsen Aufsicht über die Finanzgebarung am Burgtheater und seiner erfolglosen Ministertätigkeit in die „Privatwirtschaft“ begeben wollte. Was Sozialdemokraten also unter „Privatwirtschaft“ verstehen, wird hier sehr deutlich.

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