Reaktionäres Tagebuch
Ein chinesischer Fluch lautet: „Mögest Du in interessanten Zeiten leben!“
Nun haben chinesische Sprichwörter einige unschätzbare Vorteile. Sie sind oftmals wahr. Sie beruhen auf jahrhunderteralter, kontinuierlicher Erfahrung. Sie sind häufig in Konversationen einzubauen. Vor allem, wenn einem nichts Besseres mehr einfällt. Sie bereichern den Besuch in chinesischen Restaurants im Hinblick auf das Öffnen von Glückskeksen.
Jedoch haben die Söhne des Himmels diesmal ein wenig übertrieben. Erstens bei dem Verzehr von Tieren, welche lebend auf Märkten feilgeboten werden – im Speziellen Fledermäuse – und zweitens bei der Beherrschung der Nachrichtenlage.
Das Coronavirus ist mittlerweile derart interessant, dass es bereits als langweilig erscheint.
Es wird langweilig?
Monothematische Lagebeschreibungen nützen sich rasch ab. Dies hat den Vorteil, dass man sich anderen Dingen stärker widmet, jedoch den Nachteil, dass eben diese Dinge drohen unterzugehen.
Die Klimakrise scheint vergessen. Jedoch sollte man sich nicht zu früh freuen. Wenn es wärmer geworden ist, gehen die Erkrankungen zurück ist. Dies führt zur paradoxen Situation, die globale Erwärmung wieder herbeizuwünschen.
Der Grenzkonflikt zwischen Griechenland und der Türkei gerät in den Hintergrund der Wahrnehmung. Obwohl es sich diesbezüglich um die tatsächliche Nachrichtenlage handelt. Im Hinblick auf Bedeutung wie Auswirkungen.
Exemplarisch hierfür ist der Umgang mit dem Künstler Xavier Naidoo. Man kann zu seiner Musik stehen wie man will. Jedoch hat er den Mut aufgebracht, gesellschaftliche Missstände deutlich anzusprechen. Die Mutlosigkeit wie das Duckmäusertum vor den Gefahren, welche eben diese Personen mit sich bringen, die an der griechischen Grenze versuchen gewaltsam das Territorium der EU zu betreten.
Nun ist er aus der Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ entfernt worden. Der Verfasser dieser Zeilen möchte Herrn Naidoo zu dreierlei beglückwünschen. Erstens: Rückgrat. Zweitens: Nicht mehr beim infantilen DSDS-Schwachsinn mitmachen zu müssen. Drittens: Neue Fans.
Familie und Regionalität als Antwort?
Wer unterrichtet fortan die Kinder? Wer betreut fortan die Kinder? Was die Linke unterschätzt, sind die Antworten auf diese drängenden Fragen für das Rückgrat unserer Gesellschaft. Familien.
Fortan werden Großmütter, Großväter, Tanten, Onkels, ältere Geschwister etc. wieder in den Focus der Kinderbetreuung rücken. Fortan wird der Heimunterricht durch Eltern wieder in den Focus der Erziehung wie Ausbildung rücken.
Instrumente, welche jahrzehntelang hervorragend funktioniert haben, gewinnen wieder an Bedeutung. Der Vorteil kleinteiliger Lösungen von Personen in einem verwandtschaftlichen Vertrauensverhältnis.
Wer sorgt fortan für das Funktionieren von Lieferketten? Wo kommen die Ersatzteile her? Natürlich sind Waren von Grenzsperren ausgenommen. Jedoch nicht die chinesischen Arbeiter in der Quarantäne, die besagte Waren produzieren. In Heimarbeit funktioniert keine Manufaktur. Was die Linke in der Form der Globalisten unterschätzt, sind die Antworten auf diese drängenden Fragen des Rückgrats unseres Wohlstandes. Unternehmen.
Fortan werden Produkte wieder in größerer Nähe geordert werden. Lieferketten werden entflochten. Die Wirtschaft wird sich nach flexiblen Lösungen umschauen.
Instrumente, welche jahrzehntelange hervorragend funktioniert haben, gewinnen wieder an Bedeutung. Der Vorteil kleinteiliger Lösungen von Personen in einem kulturellen Naheverhältnis.
Kein Schaden ohne Nutzen. Menschliche Schaffenskraft hat immer Lösungen für Herausforderungen gefunden. Es gibt keinen Grund, warum es diesmal anders sein sollte. Das chinesische Wort für Krise und Chance sind ident. So schließt sich der Kreis wieder.
Wenn die Kitas schließen, die Gesamtschulen zusperren und die Lieferkette verkürzt wird, kommt der Tag an dem Linke bereut, versucht zu haben das Virus zu instrumentalisieren, um die Freiheit einzuschränken. Gleich der Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft…
[Autor: B.T. Bild: Needpix Lizenz: –]