19 Angeklagte mussten sich wegen Drogenhandels im großen Stil vor dem Klagenfurter Landesgerichts verantworten. Insgesamt müssen die Beschuldigten über 120 Jahre ins Gefängnis. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Prozess begann am 3. November 2020 und dauerte insgesamt 20 Verhandlungstage. Alle Angeklagten wurden von den Geschworenen für schuldig erklärt. Insgesamt mussten 84 Zeugen gegen die organisierten Drogenhändler aussagen. Die aus Nigeria stammenden „Dealer“ verkauften vor allem die schweren Betäubungsmittel Kokain und Heroin kiloweise.
Die drei Anführer der kriminellen Organisation müssen mit Höchststrafen zwischen dreizehn und lebenslanger Haft rechnen. Laut Staatsanwaltschaft sei der Drogenring „wie ein Unternehmen“, aufgebaut gewesen. Die drei Organisatoren hätten „Geschäftsführer“, also Verteiler, eingesetzt. Weiters, wurden dann die Suchtgifte an Straßenverkäufer weitergegeben. Der „Buchhalter“ ein 67-jähriger Nigerianer, mit österreichischem Pass, hatte das Geld für die Drogenbande verwaltet.
Neben den Hauptangeklagten sind noch viele andere Verkäufer zur Verhaftung ausgeschrieben. Einige seien noch nicht identifiziert.
19 der 20 Angeklagten wiesen die Vorwürfe zurück. Ein geständiger Angeklagter hatte bereits am 9. Dezember drei Jahre und zehn Monate unbedingte Haft ausgefasst. Die meisten legten aber Berufung oder Nichtigkeitsbeschwerden ein. Außerdem wollen sich zwei Anwälte noch bis Montag mit ihren Mandanten beraten und erst am Montag eine Entscheidung bekannt geben.
[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz:CC BY-SA 2.0 de]