Wegen seiner Haltung zu Abtreibungen könnte dem US-Präsidenten die Eucharistie verweigert werden. Ein Entschließungsentwurf der Bischöfe liegt vor.
Joe Biden selbst glaubt nicht, dass es tatsächlich dazu kommen werde. Er sei ein gläubiger Katholik, der fast jeden Sonntag die heilige Messe besucht.
Trotzdem unterstützt er die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 1973. Diese gesteht den Frauen grundsätzlich das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch zu. Die US-Bischöfe hatten bei einer Vollversammlung am Donnerstag, trotz Warnungen des Vatikans dafür gestimmt, eine formelle Erklärung zur „Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche“ zu formulieren. 168 Stimmen sprachen sich dafür aus, 55 dagegen und sechs enthielten sich. Einige Bischöfe setzen sich dafür ein, Politiker, die das Recht auf Abtreibung verteidigen, vom Sakrament der Kommunion auszuschließen. Denn nach wie vor gilt es als schwere Sünde.
Grundsätzlich kann jeder Bischof für seine Diözese selbst entscheiden, wer die Kommunion erhält. Bereits 2019 wurde Biden von einer katholischen Kirche in South Carolina, wegen seiner Haltung zu dem Thema, die Kommunion verwehrt. Obwohl er darauf hinwies, dass er die Kommunion schon einmal vom „Stellvertreter Gottes auf Erden“ selbst erhalten hatte. Doch auch der Papst ist wegen seiner Haltungen in vielerlei Hinsicht nicht unumstritten.
Für viele Gläubige war das Abtreibungsthema ausschlaggebend für ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl. Vor allem Protestanten wählten deswegen Bidens Konkurrenten Donald Trump.
[Autor: A.T. Bilder: Wikipedia/Gage Skidmore Lizenz: CC BY-SA 2.0]