Es gibt Dinge in der österreichischen Innenpolitik, die werden sich nie ändern. Die Mainstreammedien beschwören den Knittelfeldteufel. Ex-FPÖler, Ex-BZÖler, Ex-Team-Stronachler, Ex-LIFler werden zusammengetrommelt, um kritische Interviews zu geben. Heikle Interna zu verbreiten. Sollbruchstellen anzusprechen.
Die Mehrheit der Wähler ist hingegen um ein Vielfaches zynischer und abgeklärter als es die Taktiker vermuten. Sie treffen strategische Wahlentscheidungen. Keine taktischen. Sie wissen, dass es sich nicht um ein Konklave handelt, wo weißer Rauch den nächsten Stellvertreter Christi ankündigt. Sie wissen, dass Politiker mit Mängeln behaftet sind. Sie gehen sogar richtig in der Annahme, dass dieses Gewerbe Glücksritter, Apparatschiks sowie Blender anlockt. Aber sie wissen auch, dass es die berüchtigten Ausnahmen von der Regel gibt. Keine Heiligen. Keine Sängerknaben. Keine Erlöser.
Sie wissen auch, dass diese Grundregel menschlicher Eigenschaften auf Parteien, Organisationen, Bewegungen und Ideen übertragbar ist. Andernfalls wäre eine der zahllosen Ideologien oder Gesinnungen oder Anschauungen dauerhaft erfolgreich gewesen. Am Ende des Tages war es immer eine Mixtur aus sozialen, liberalen, konservativen Formen eingebettet in der westlichen Demokratie.
Sollten Ungleichgewichte drohen, erheben sich Gegenströmungen. Daher sind die „Freiheitlichen“ einfach nicht „tot zu kriegen“. Medienaufwand, Selbstverschulden, Taktik zum Trotz.
Die SPÖ beschwört den Klassenkampfteufel. Ohne Rücksichtnahme auf Überregulierung, Überbesteuerung, Überversorgung der falschen Opfer bzw. falschen Notleidenden, wird es die SPÖ immer schaffen eine zusätzliche Steuer für zusätzliche staatliche Ausgaben als vernünftig darzustellen. Flankenschutz der Medien garantiert.
Die ÖVP beschwört Heimat, Werte, Familie und Zukunft. Flankenschutz der Medien garantiert. Umfassendes Kopftuchverbot. Umfassende Maßnahmen gegen Zwangsehe. Umfassende Maßnahmen gegen Kinderehe. Umfassende Maßnahmen gegen Heiraten innerhalb der Familie. Entschiedene Maßnahmen, die sich gegen die Islamisierung und seine vielfältigen Formen richten.
In der Regierung klingen diese Kampfaufrufe zur Verteidigung des Abendlandes dann so: Der Justizminister wird eine Prüfung der Sachverhalte einleiten, um eine europarechtskonforme Lösung zu erarbeiten. Der Bildungsminister ist bemüht alle Seiten zu hören, damit keine integrationshinderlichen Maßnahmen auf dem Rücken der Kinder beschlossen werden. Der Bundeskanzler hat alle Interessen genau im Auge, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht zu gefährden.
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/European People’s Party Lizenz: CC BY 2.0]
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