Autor: E.K.-L. Bilder: Wikipedia/SPÖ_Presse und Kommunikation Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ein Drittel der Mitglieder für Doskozil, aber zwei Drittel gegen ihn
In der SPÖ gehen die Chaostage weiter. Nachdem die bisherige Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung mit 31,35 Prozent nur auf dem dritten Platz landete, kündigte sie an beim Parteitag am 3. Juni nicht mehr zu kandidieren. Dass der Traiskirchner Bürgermeister und Linksaußenpolitiker Andreas Babler mit 31,51 Prozent knapp vor Rendi-Wagner den zweiten Platz belegte, gilt als Ohrfeige für die bisherige Parteichefin.
Mit dem Ergebnis der Mitgliederbefragung nicht besonders glücklich sein wird auch Hans Peter Doskozil, der 33,68 Prozent, also ein Drittel der Stimmen erreichte. Oder anders formuliert: Zwei Drittel der Genossen wollen nicht, dass der burgenländische Landeshauptmann die Parteiführung übernimmt.
Interessant ist nun, wie es in der SPÖ weitergeht. Babler will eine Stichwahl, möglich ist auch sein Antreten beim Parteitag, also eine Kampfabstimmung um den Parteivorsitz. Hier könnte der Niederösterreicher mit Stimmen von vielen Delegierten rechnen, die bisher hinter Rendi-Wagner standen. Eine Kampfabstimmung am 3. Juni würde aber auch die innerparteilichen Gräben weiter vertiefen.
Dass die SPÖ weiterhin mit sich selbst beschäftigt sein wird, sieht der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz als Chance für die FPÖ: „Die SPÖ ist also weiter ausschließlich mit sich selbst beschäftigt und hat keine freien Ressourcen, um die Probleme unseres Landes und seiner Menschen zu lösen. Diese Aufgabe wird auch weiterhin nur die FPÖ erfüllen können, wie es auch schon in den letzten Jahren der Fall war“, bekräftigte der FPÖ-Generalsekretär, der in der SPÖ schon mehr eine Selbsthilfegruppe als eine Partei sieht.