Die stumpfen Waffen des Armin Wolf

by im_w3_fz759wqo

Dass Armin Wolf Interviews etwas dreister und unbequemer führt als seine einschläfernden Kollegen, ist sattsam bekannt. Zwar nimmt er im Grunde Politiker aller Couleur gehörig in die Zange – man denke etwa an Erwin Pröll, Thomas Drozda oder Werner Faymann – FPÖ Politiker allerdings dürften es ihm besonders angetan haben. Auch das wäre grundsätzlich nicht weiter verwerflich, schließlich wissen sie sich ja aufgrund langjähriger Anschüttungen durch die politischen Gegner bestens zur Wehr zu setzen.

Wenn allerdings Interviews in bösartigen Unterstellungen und dem Wechseln parteipolitischen Kleingelds enden, hört sich der Spaß auf. So am Dienstag, als Harald Vilimsky, der FPÖ-Spitzenkandidat zur Europawahl, in der ZiB 2 zu Tisch gebeten wurde. Während Wolf mit den Spitzenkandidaten nämlich normalerweise europapolitische Fragen als „Orientierungshilfe“ für den unentschlossenen Wähler stellt, brachte er diesmal ein innenpolitisches Thema nach dem anderen aufs Tapet und offerierte seinem Gast darüber hinaus noch einen dummdreisten Vergleich:

Ein uraltes Comic, seit Monaten öffentlich und seinerzeit gegen politischen Islamismus gedacht, wurde in geradezu hetzerischer Manier aus der Asche gezaubert, fragmentarisch zerlegt und als Grundlage für einen haarsträubenden Vergleich mit einer Zeichnung der im berüchtigten antisemitischen NS-Hetzblatt „Der Stürmer“ herangezogen. Und das, obwohl Wolf selbst keine tatsächlichen Parallelen darlegen konnte. Nasen, Augenbrauen, Münder, Kopfbedeckung – alles war verschieden. Nicht einmal der Hauch einer Gemeinsamkeit. Und dennoch versuchte Wolf, um jeden Preis die alte Mottenkiste der NS-Skandale zu bedienen.

Wenn man bei der FPÖ schon jede noch so tiefprovinzielle Ortsgruppe genauestens unter die Lupe nimmt, wieso untersucht man nicht die Verbindungen der jungen Grünen und der Sozialistischen  Jugend zu den gewaltbereiten Anarchos, die jährlich exklusiv zur Demolierung der Wiener Innenstadt einfahren werden? Wieso hält er dem Kandidaten der „Liste Jetzt“ nicht vor, dass seine Partei eine Obfrau hat, die öffentlich die Hand zum Hitlergruß erhob? (Was übrigens hat da die Staatsanwaltschaft bislang erhoben?) Wir dürfen gespannt sein, ob auch Frau Rendi-Wagner, Herr Kogler und Herr Voggenhuber solcherart Fragen gestellt bekommen…

[Autor: A.L. Bild:  www.wikipedia.org/Österreichischer Rundfunk, ORF (Austrian Broadcast Corporation) Lizenz:  -]

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