Der schludrige Umgang der deutschen Linkspartei mit der KP-Vergangenheit
Die Partei „Die Linke“ ist die Nachfolgepartei der DDR-Kommunisten. Und im Bundesland Thüringen könnte nun ausgerechnet ein 57-Jähriger Mann Landesgeschäftsführer der Postkommunisten werden, der als Spitzel für die Stasi, den Geheimdienst tätig war. Wie Medien berichten, hat Mathias Günther ein entsprechendes Bewerbungsschreiben abgegeben, und am Wochenende wird der Linken-Parteitag über die Personalia entscheiden. Eigenen Angaben zufolge war Günther bis 1989 Offizier der DDR-Grenztruppen – die für mehrere hundert Todesopfer an der innerdeutschen Grenze verantwortlich waren – und war im Rahmen seines Berufs für die Stasi tätig.
Innerhalb der Linkspartei herrscht ein, gelinde gesagt, schludriger Umgang mit der KP-Vergangenheit. Günther gehe seit Jahren offen mit seiner Vergangenheit und seiner Stasi-Tätigkeit um und habe sich deshalb etwa ein Jahrzehnt lang nicht für ein öffentliches Amt beworben, spielt ein Sprecher der Partei gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Sache herunter.
Auch wenn sich Günther um kein öffentliches Amt beworben hat, machte der Ex-Stasi-Spitzel parteiintern doch Karriere. So berichtet der „Spiegel“ in seiner Onlineausgabe, dass Günther seit Anfang dieses Jahres Geschäftsstellenleiter der Thüringer Linken. Außerdem ist er seit 2015 Kreisvorsitzender der Linken in der Stadt Hildburghausen im gleichnamigen Thüringer Landkreis, wie aus seinem Bewerbungsschreiben an den Parteitag hervorgeht.
[Autor: B.T. Bild: www.wikipedia.org/ Die Linke Lizenz: –]