Völlig verunglückte Rede zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen
Eigentlich ist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als scharfzüngiger Redner bekannt. Aber seine Rede anlässlich einer Veranstaltung der Knesset zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen ging gründlich daneben, wie das Internetportal „Times of Israel“ berichtet. Netanjahu begann seine Ausführungen damit, dass „Frauen einem nicht gehören, Frauen kein Tier sind, das man schlagen kann“.
Offenbar merkte Netanjahu, dass seine Worte nicht gut ankommen, vor allem bei seiner ebenfalls anwesenden Ehefrau Sara. Jedenfalls fügte der Regierungschef hinzu: „Und wir sagen ihnen heute, dass man auch keine Tier schlägt. Wir verstehen, dass Tiere Verständnis, Intelligenz, Wahrnehmung und Gefühle haben. Wir haben zu Recht Mitgefühl mit Tieren, wir verbinden uns mit ihnen.“
Und dann nahm das Unheil erst recht seinen Lauf, als sich Netanjahu zu folgender Aussage hinreißen ließ: „Wenn wir also mit Tieren Mitleid haben, sind Frauen Tiere. Kinder sind Tiere. Tiere mit Rechten.“
Netanjahus Rede in sozialen Medien große Empörung aus. Die Knesset-Abgeordnete Aida Touma-Sliman etwa schrieb: „Wir sind Bürger, wir sind Menschen, keine Tiere.“ Das Büro des Ministerpräsidenten versuchte, den Vorfall herunterzuspielen. In einer Erklärung heißt es, Netanjahu, der „aus ganzem Herzen“ über Frauenrechte und gegen deren Verletzung gesprochen habe, habe in einem kleinen Teil seiner Rede, als er über Tieren zugefügtes Leid sprach, nur ein Beispiel für Misshandlungen nennen, aber in keinerlei Weise einen Vergleich ziehen wollen.
[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Ron Przysucha / U.S. Department of State from United States Lizenz: –]