Italienische Studie: Coronavirus bereits im Herbst 2019 im Umlauf

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Studie zu Lungenkrebs brachte überraschendes Ergebnis

Eine im „Tumori Journal“ veröffentlichte Studie eines italienischen Forscherteams könnte die Wahrnehmung der Coronakrise grundlegend verändern. Denn die Wissenschafter fanden heraus, dass in Italien das Coronavirus wahrscheinlich bereits im Herbst 2019 im Umlauf war. Eigentlich unterzogen die Forscher zwischen September 2019 und März 2020 insgesamt 959 Freiwillige – es handelte sich um starke Raucher im Alter zwischen 55 und 75 Jahren – einer Lungenkrebs-Untersuchung. Dabei wurde den Probanden auch Blut abgenommen.

Als dann im Frühjahr wegen der Coronakrise das Forschungsprojekt „SMILE“ pausieren musste, „haben wir uns nochmals die Röntgenaufnahmen der Lungen angesehen“, sagte Studienleiter Umberto Pastorino der italienischen Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“. Dabei waren auf einigen Aufnahmen „leichte Verletzungen zu sehen, wie man sie bei COVID-Patienten hat.“ Dieses unerwartete Ergebnis veranlasste die Forscher, die Blutproben der Studienteilnehmer serologisch testen zu lassen.

Dann folgte die wahrscheinlich noch größere Überraschung. Im Blut von 111 der 959 Probanden (11,6 Prozent) fanden sich COVID-Antikörper. Zudem stammten 23 Prozent der positiven Proben vom September 2019 und 27 Prozent vom Oktober. Das heißt, die betroffenen Personen hatten sich zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Coronavirus infiziert. Offiziell wurden in Italien die ersten Corona-Infektionen erst am 30. Jänner 2020 gemeldet. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass es in allen Regionen Italiens positive Proben gab, wobei mehr als die Hälfte (53,3 Prozent) aus der Lombardei stammen. Diese Region war dann im Frühjahr am stärksten von der Corona-Epidemie betroffen.

[Autor: B.T. Bild:Daniel Roberts auf Pixabay Lizenz: –]

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